Paris – Gute Unternehmenszahlen haben am Mittwoch für Gewinne an Europas Aktienmärkten gesorgt. Vor allem an der Pariser Börse herrschte gute Laune. Hinzu kam der Rückenwind vom japanischen Aktienmarkt. Der dortige Leitindex Nikkei-225-Index profitierte von Presseberichten, denen zufolge die Regierung in Tokio ein massives Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der lahmenden Wirtschaft plant.
Der EuroStoxx 50 knüpfte an das moderate Vortagesplus an und stieg um 0,69 Prozent auf 2999,48 Punkte. Zwischenzeitlich war er sogar um gut 1 Prozent angesprungen. Es war bereits der sechste Gewinntag in Folge. Den Kursrückschlag nach dem britischen Votum für einen EU-Ausstieg hat der Eurozonen-Leitindex damit fast wieder gut gemacht.
Beim französischen CAC-40-Index stand ein Plus von 1,19 Prozent auf 4446,96 Punkte zu Buche. Deutlich verhaltener entwickelte sich der britische FTSE-100-Index, der lediglich um 0,39 Prozent auf 6750,43 Punkte zulegte.
Die Berichtssaison der europäischen Unternehmen liess die Herzen der Anleger zur Wochenmitte höher schlagen. Vor allem der Chiphersteller STMicroelectronics sorgte mit einem Kurssprung von 10,61 Prozent für strahlende Gesichter. Er schaffte es im zweiten Quartal in die Gewinnzone und sieht sich dank florierender Geschäfte mit Chips für die Autoindustrie wieder auf dem Pfad der Besserung.
Beim französischen Luxusgüterkonzern LVMH konnten sich die Aktionäre trotz eines Touristenschwunds im Heimatland über höhere Umsätze und Gewinne im ersten Halbjahr sowie einen Kursanstieg von rund 7,5 Prozent freuen. Damit waren die Papiere der Spitzenreiter im EuroStoxx.
Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen hatte den Gewinn im ersten Halbjahr deutlich gesteigernt, was dessen Aktien ein Plus von gut 9 Prozent und den ersten Platz im CAC 40 bescherte.
Aus der Luftfahrtbranche kamen ebenfalls gute Nachrichten: Airbus hatte im zweiten Quartal trotz einer Milliardenbelastung wegen Triebwerksproblemen beim Militärtransporter A400M mehr als vor einem Jahr verdient. Die Aktien gewannen rund 4,5 Prozent.
Um 0,69 Prozent nach unten ging es hingegen für die Titel der Fluggesellschaft Air France-KLM . Der Lufthansa-Konkurrent sorgt sich um die Auswirkungen der Terrorattacken auf Frankreich als Touristenziel.
Die spanische Bank Santander steuert weiter vergleichsweise gut durch das schwierige Branchenumfeld: Bereinigt um Sondereffekte war der Quartalsgewinn auf dem Vorjahresniveau geblieben. Die Anteilsscheine gewannen mehr als 2 Prozent. Dagegen büssten die Unicredit-Titel am EuroStoxx-Ende gut 4 Prozent ein. Sie litten unter Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung von 5 Milliarden Euro, um die Lasten aus einem hohen Berg an faulen Krediten schultern zu können.
Die Aktien von Telecom Italia hingegen zogen in Mailand um knapp 8 Prozent an. Ein starkes zweites Vierteljahr auf dem Heimatmarkt lässt den italienischen Telekomkonzern optimistischer in die Zukunft blicken. (awp/mc/ps)