EU-Schluss: Überwiegend Gewinne

London/Paris- Medienberichte über eine Einigung des US-Senats im Finanzstreit haben am Mittwoch den europäischen Börsen einen Schub nach oben gegeben. Der EuroStoxx 50 , der zunächst über weite Strecken im Handelsverlauf nachgegeben hatte, ging mit einem Plus von 0,36 Prozent bei 3.015,40 Punkten aus dem Handel. Bereits tags zuvor hatte der Eurozonen-Leitindex auf dem höchsten Stand seit Anfang Mai 2011 geschlossen. Dieses Plus baute er nun etwas stärker aus. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,34 Prozent auf 6.571,59 Punkte vor. Der Cac 40 in Paris konnte zwar seine Verluste verringern, schloss aber dennoch mit 0,29 Prozent im Minus bei 4.243,72 Punkten. Den französischen Leitindex belasteten vor allem Kursverluste bei LVMH und Danone.

Die Demokraten und Republikaner im Senat hätten sich auf die Erhöhung der Schuldengrenze und die Öffnung der US-Verwaltung geeinigt, berichtete unter anderem der US-Sender CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Kongressmitglieder in Washington. Die Zeit jedenfalls drängt, denn die Frist zur Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze läuft in einigen Stunden ab. Wenn sich Demokraten und Republikaner nicht in letzter Minute einigen, droht der Supermacht das Geld auszugehen. Dann könnten eventuell auch staatliche Schuldtitel, die in den nächsten Wochen fällig werden, nicht bedient werden.

Deutliche Kursabschläge bei den Aktien von LVMH drückten den Sektor für Konsum- und Haushaltsgüter mit minus 0,78 Prozent an das Ende der Stoxx-600-Branchenübersicht. Der Umsatz des französischen Luxuskonzerns im dritten Quartal war schwächer ausgefallen als von Experten erwartet. Die LVMH-Titel büssten am Eurostoxx-Ende 4,25 Prozent ein. Sehr schwach zeigten sich auch die Aktien von Danone mit minus 2,28 Prozent. Nach dem Rückruf von Babynahrung in Asien kappte der französische Lebensmittelkonzern seine Jahresziele.  Zudem hatte der Hersteller von Activia-Joghurt und Evian-Wasser im dritten Quartal einen geringeren Umsatzzuwachs verbucht als Experten erwartet hatten.

Die Papiere von ASML verloren nach Zahlen 3,02 Prozent. Der Umsatz des Herstellers von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie habe im dritten Quartal die Erwartungen leicht verfehlt, schrieb Analyst Thomas Becker. Der sehr starke Auftragseingang sowie der solide Ausblick auf die erste Hälfte des kommenden Jahres machten dies seines Erachtens jedoch wieder wett. Negativ sei allerdings, dass das Unternehmen seine diesjährigen Umsatzziele im Geschäft mit Extrem-Ultravioletter Technologie (EUV) erneut gesenkt habe.

In London gewannen die Aktien von IMI 1,93 Prozent. Sie profitierten davon, dass der Technologiekonzern sein Geschäft mit Gastromomietechnik an die zu Warren Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway gehörende Marmon Group verkauft. Diese zahle dafür 1,1 Milliarden US-Dollar in bar. Der Kaufpreis soll fast vollständig an die Aktionäre ausgeschüttet werden.(awp/mc/cs)

 

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