EU-Schluss: EuroStoxx50 legt 0,5% auf 3327 Punkte zu

Boerse

Paris – Eine mögliche Entspannung im amerikanisch-chinesischen Zollstreit hat am Mittwoch neben der Wall Street auch Europas Börsen angetrieben. Dem «Wall Street Journal» zufolge haben die USA China eine neue Runde von Handelsgesprächen angeboten.

Der EuroStoxx50 , der sich nach einer vormittäglichen Stärkephase antriebslos gezeigt hatte, zog an und schloss 0,45 Prozent höher bei 3326,60 Punkten. Damit erholte sich der Leitindex der Eurozone den dritten Tag in Folge von seiner vorherigen Talfahrt. Für den Pariser Cac 40 ging es am Mittwoch gar um 0,91 Prozent hoch auf 5332,13 Punkte und der Londoner FTSE 100 gewann 0,55 Prozent auf 7313,36 Zähler.

Schwächster Sektor im Stoxx-600-Branchentableau waren die Versorger mit minus 1,39 Prozent. Hier wog ein schwacher Gewinnausblick des britischen Stromproduzenten Scottish & Southern Energy (SSE) schwer. Dessen Aktien brachen als Schlusslicht im «Footsie» um über 8 Prozent ein und zogen die Anteile von Konkurrenten wie Centrica mit nach unten. Die Papiere des deutschen Energiekonzerns Eon mit seinem wichtigen Grossbritannien-Geschäft sackten als einer der schwächsten EuroStoxx-Werte um dreieinhalb Prozent ab.

Beim Chipindustrieausrüster ASML belastete eine kritische Studie von Goldman Sachs zu US-amerikanischen Technologiewerten: Mit einem Kursverlust von fast 4 Prozent war die Aktie EuroStoxx-Schlusslicht. Die Experten der US-Investmentbank sehen erste Anzeichen eines Überangebots von Speicherchips und schraubten daher ihre Investitionserwartungen für die Branche zurück. Der Sektor der Ausrüster sei nicht mehr attraktiv, hiess es zur Begründung des nun neutralen Urteils.

Dagegen erhielten Papiere von Ölkonzernen Auftrieb, die Branche gehörte mit plus 1,62 Prozent zu den besten der europäischen Branchenübersicht. Unter den Favoriten im EuroStoxx gewannen Total knapp 2 Prozent. Weiter steigende Ölpreise, der an die Ostküste der Vereinigten Staaten heranrückende Hurrikan Florence und die vergangene Woche überraschend stark gefallenen US-Rohölbestände stützten den Sektor.

Spitzenreiter im Eurozonen-Leitindex waren die Papiere des Modeherstellers Inditex . Sie setzten sich nach Geschäftszahlen mit mehr als 4 Prozent Plus weiter von ihrem jüngsten Zwischentief ab und schoben den Einzelhandelssektor um anderthalb Prozent an. Die Zara-Mutter verdiente im ersten Halbjahr 2018/19 mehr als im Vorjahr. Dabei war der Berichtszeitraum weiterhin von Investitionen geprägt, mit denen der Konzern im Kampf gegen Internethändler wie Amazon & Co Online- und stationären Handel miteinander verknüpfen will.

Ein Bericht, wonach die US-Gesundheitsbehörde FDA aus Jugendschutzgründen ein Verbot von geschmacksangereicherten E-Zigaretten erwägt, bewegte derweil die Aktien von Tabakkonzernen. British American Tobacco (BAT) und Imperial Brands setzten sich mit Kursgewinnen von knapp 6 und über 3 Prozent in London an die Spitze. Ein solches Verbot könnte Experten zufolge zur Rückkehr von Rauchern zu herkömmlichen Zigaretten führen und dem E-Zigaretten-Hersteller Juul einen schweren Schlag versetzen. (awp/mc/pg)

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