EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 1,4% auf 3’326 Punkte
London – Die Anleger am europäischen Aktienmarkt haben am Mittwoch den von der Wall Street vorgegebenen Schwung mitgenommen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann zum Handelsschluss 1,36 Prozent auf 3326,15 Punkte. Dabei hatte er den Grossteil seines Zuwachses am Vormittag und damit schon vor dem erstmaligen Sprung des US-Leitbarometers Dow Jones Industrial über die 20’000-Punkte-Marke eingefahren. Investoren an der New Yorker Börse hatten am Vortag ihre Zurückhaltung aufgegeben und die Kurse wieder angetrieben,
Börsianern zufolge ist die Unsicherheit über den künftigen wirtschaftspolitischen Kurs unter Donald Trump erst einmal verflogen. Positiv gewertet wurde auch die weltweit angelaufene Berichtssaison, die die Länderbörsen anschob: In Paris gewann der CAC-40 0,99 Prozent auf 4877,67 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte um moderate 0,20 Prozent auf 7164,43 Zähler zu.
Im europäischen Sektorvergleich glänzten vor allem die Banken- sowie die Versicherungsbranche mit Aufschlägen von rund 3 beziehungsweise rund zweieinhalb Prozent. Für Branchenfantasie sorgten dort weiter kursierende Fusionsgerüchte in Italien. Die Grossbank Intesa Sanpaolo hatte am Vorabend Spekulationen über einen Zusammenschlusses mit dem Versicherungskonzern Generali angeheizt. Diese knüpften mit einem weiteren Plus von fast 1 Prozent an ihre Rally vom Vortag an. Für die Aktien von Intesa Sanpaolo ging es zunächst weiter deutlich abwärts, anschiessend gelang ihnen aber der Sprung in die Gewinnzone. Sie schlossen 0,35 Prozent fester.
Im Bankenbereich sorgten auch positive Resultate der Banco Santander für gute Stimmung. Die Papiere des spanischen Instituts gewannen 4,03 Prozent. Experten zeigten sich überrascht davon, dass die Bank im vergangenen Jahr trotz der Brexit-Folgen und der niedrigen Zinsen ihren Gewinn gesteigert hatte. An der Eurostoxx-Spitze sprangen die Titel der Deutschen Bank in Anbetracht der Spekulationen über einen Teilbörsengang ihrer Fondstochter um 5,75 Prozent hoch.
Papiere aus dem Baustoffsektor gehörten wegen der weiter am Markt gehegten Hoffnung auf Investitionen in die US-Infrastruktur ebenfalls zu den Gewinnern. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte in der Nacht bei Twitter einen grossen Tag für die Nationale Sicherheit angekündigt. Trump macht wohl nun mit dem Bau der Mauer an der US-amerikanischen Grenze zu Mexiko ernst.
In London waren die Aktien von Antofagasta mit plus 4,07 Prozent der stärkste Wert im FTSE 100. Händler begründeten die Kursgewinne mit positiven Produktionszahlen. Die Papiere des Bergbaukonzerns hoben sich dabei von einem insgesamt schwächeren Branchentrend ab: Minenwerte gehörten insgesamt nach ihrer starken Kursentwicklung vom Vortag zu den wenigen Verlierern. (awp/mc/upd/ps)