EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,2% auf 3’672 Punkte
London – Die Stimmung an Europas Aktienmärkten bleibt auch dank des beendeten «Shutdown» der US-Regierung insgesamt gut. Für grössere Sprünge reichte es am Dienstag aber nicht. Teils ging den Indizes wegen des weiterhin starken Eurokurses auf hohen Niveaus ein wenig die Luft aus. Der EuroStoxx 50 schloss 0,19 Prozent im Plus mit 3672,29 Punkten. Zuvor war er in der Spitze bis auf 3687 Punkte gestiegen. Ein erneuter Angriff auf die Marke von 3700 Punkten, die er Anfang November kurz überwunden hatte, blieb ihm vorerst verwehrt.
Nach tagelangen zähen Verhandlungen hatten Republikaner und Demokraten in den USA einen Kompromiss gefunden und den Stillstand der Regierung nach drei Tagen vorerst beendet. Die Wall Street hatte daraufhin ihren Höhenflug fortgesetzt. Auch am Dienstag ging es weiter nach oben.
Der deutsche Leitindex Dax schaffte gar den Sprung auf ein Rekordhoch, wenngleich die Gewinne im Verlauf etwas abbröckelten. In London ging es für den FTSE 100 um 0,21 Prozent auf 7731,83 Punkte bergauf. Der französische CAC 40 drehte hingegen ins Minus und fiel letztendlich um 0,12 Prozent auf 5535,26 Zähler. Allerdings hatte er zuvor ein Zehnjahreshoch erreicht.
Mit Blick auf die Unternehmensseite erklommen die Aktien von Carrefour mit einem Plus von mehr als 3 die Spitze des CAC 40. Bei den Anlegern kam die neue Strategie des Handelskonzerns offenbar gut an. Bis 2020 will der erst seit gut einem halben Jahr amtierende neue Chef, Alexandre Bompard, jährlich 2 Milliarden Euro sparen. Gleichzeitig ist ein Strategieschwenk geplant, bei dem etwa die grossflächigen Hypermärkte verkleinert werden sollen. Zudem will Carrefour durch eine Änderung des Produktangebotes neue Kunden gewinnen.
In London legten die Papiere von Easyjet um rund 5 Prozent zu. Steigende Passagierzahlen hatten beim britischen Billigflieger für einen guten Start in das neue Geschäftsjahr gesorgt. Davon profitierte die gesamte Branche: Der Index der europäischen Reise- und Freizeitwerte zog an der Spitze des Branchentableaus um knapp 1 Prozent an. Schlusslicht war der Bergbausektor mit einem Minus von fast 2 Prozent.
Unter den Gewinnern in London waren auch die Papiere des Bezahlfernsehanbieters Sky mit plus 2,29 Prozent. Die geplante Übernahme durch den US-Medienkonzern 21st Century Fox bleibt in der Schwebe. Die britischen Regulierer hatten weitere Bedenken gegen den Schritt geäussert, der ihrer Ansicht nach nicht im öffentlichen Interesse liegt. Am Markt hiess es aber, dass der vor der Übernahme von Fox-Teilen stehende Disney-Konzern nun direkt ein Angebot für Sky machen könnte. (awp/mc/ps)