Paris/London – Die politischen Spannungen in Italien mit ihren Ansteckungsgefahren für die Finanzmärkte haben auch am Dienstag die europäischen Börsen nicht losgelassen. Die negative Dynamik nahm zu. Alle wichtigen Handelsplätze verloren deutlich, wobei die südeuropäischen Börsen die stärksten Abgaben verzeichneten. Der italienische FTSE MIB fiel um 2,65 Prozent auf 21 350,88 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab um 1,56 Prozent auf 3428,14 Punkte nach.
Nach dem Scheitern der Regierungsbildung in Italien zieht dort nun eine institutionelle Krise herauf. Die geplante europakritische Koalition zwischen der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega war am Sonntag geplatzt, weil Präsident Sergio Mattarella angesichts der Unruhe an den Finanzmärkten den Euro- und Deutschland-kritischen Finanzminister des Bündnisses nicht absegnen wollte.
Der Pariser CAC 40 verlor am Dienstag 1,29 Prozent auf 5438,06 Zähler. Tief im Minus mit 2,49 Prozent auf 9521,30 Punkten schloss auch der spanische Ibex-35-Index . In Madrid sorgt die Politik ebenfalls für Unruhe. Das Parlament wird am Donnerstag und Freitag über einen Misstrauensantrag gegen Ministerpräsident Mariano Rajoy debattieren und abstimmen. Der Londoner FTSE 100 sank nach seiner feiertagsbedingten Vortagespause um 1,26 Prozent auf 7632,64 Punkte. (awp/mc/ps)