Paris – Europas Börsen haben vor dem langen Pfingstwochenende weiter an Schwung verloren. Der EuroStoxx 50 kam nach zeitweise über 3 Prozent Zuwachs im Wochenverlauf kaum noch vom Fleck. Zuletzt büsste er 0,24 Prozent auf 3679,77 Punkte ein, schwankte dabei aber am gesamten Vormittag gerade einmal um 13 Punkte.
Auch das Ifo-Geschäftsklima aus Deutschland lockte die Anleger vor den Feiertagen nicht aus der Reserve. Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im Mai erstmals seit einem halben Jahr eingetrübt, allerdings nur leicht. Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank wertete dies als positive Überraschung. «Rings um den Globus herrscht derzeit wirtschaftliche Tristesse. Es ist deshalb umso erstaunlicher, dass sich das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer einigermassen solide schlägt.»
Für den CAC-40-Index ging es in Paris um 0,20 Prozent auf 5136,60 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE-100-Index gewann dagegen weitere 0,32 Prozent auf 7035,87 Punkte. Auf Wochensicht hängt er aber noch klar hinterher. Die Indizes auf dem Kontinent hatten am Dienstag weitaus deutlicher von der Ankündigung vorgezogener Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank profitiert.
Unternehmensnachrichten waren rar gesät. In der Schweiz legte der Luxusgüterkonzern Richemont seine Bilanz vor und schickte damit seine Aktien um 1,27 Prozent abwärts. Sinkende Grosshandelspreise hatten dem Luxusgüterkonzern den Start ins neue Geschäftsjahr vermiest. Nur wegen des schwachen Euro konnte der Hersteller mit Marken wie Cartier und Montblanc seinen Umsatz im April um 9 Prozent steigern.
Um deutliche 5 Prozent nach oben ging es dagegen für Vodafone-Papiere nach einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs. Analyst Analyst Tim Boddy sieht den Mobilfunkkonzern «offen für Käufe und Verkäufe». Er traf damit den Nerv der Anleger nach jüngst wieder angeheizten Spekulationen um eine Fusion mit dem US-Konzern Liberty Global. (awp/mc/ps)