Paris – Gestützt vom weiter nachgebenden Euro-Kurs haben Europas wichtigste Aktienmärkte in der neuen Woche an die Kursgewinne vom Freitag angeknüpft und erneut im Plus geschlossen. Die Börse in London blieb wegen eines Feiertages geschlossen. Der Eurokurs fiel am Montag erstmals in diesem Jahr unter 1,19 US-Dollar. Zuletzt notierte die europäische Gemeinschaftswährung wieder knapp über dieser Marke. Ein schwächerer Euro kann exportorientierten deutschen Unternehmen den Warenabsatz in Ländern ausserhalb der Eurozone erleichtern.
Der EuroStoxx 50 endete mit einem Gewinn von 0,38 Prozent bei 3564,19 Punkten. Seit seinem bisherigen Jahrestief Ende März hat das Börsenbarometer inzwischen gut 9 Prozent gewonnen. Der CAC 40 in Paris stieg am Montag um 0,28 Prozent auf 5531,42 Punkte.
Aus Branchensicht waren zum Wochenauftakt Aktien aus dem Ölsektor mit plus 1,24 Prozent am meisten gefragt. Grund dafür waren die aus Angst vor Angebotsengpässen auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren gestiegenen Ölpreise. Am Markt wurde vor allem auf die anstehende Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zu den Iran-Sanktionen verwiesen. Sollte Trump aus dem Abkommen mit Iran über dessen Atomprogramm aussteigen, drohen erneut Sanktionen gegen das ölreiche Land.
Mit ganz vorne in der Sektorbetrachtung waren auch Technologiewerte mit einem Plus von 1,18 Prozent zu finden. Die Stimmung für die Branchenwerte ist aktuell gut, nachdem am Freitag die Apple-Aktien in Reaktion auf eine Anteilsaufstockung durch den Börsen-Guru Warren Buffett auf ein Rekordhoch gestiegen waren.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Air France-KLM mit einem Kursrutsch von fast 10 Prozent im Fokus. Unternehmenschef Jean-Marc Janaillac nimmt nach einer schweren Niederlage im Tarifkonflikt bei der französischen Fluggesellschaft den Hut. In einer Mitarbeiterbefragung sprach sich eine Mehrheit gegen den jüngsten Gehaltsvorschlag des Managements aus. Analysten reagierten negativ. So halbierte der Experte Michael Kuhn von der Bank Societe Generale sein Kursziel auf 6 Euro und riet zum Verkauf der Anteilscheine.
In Zürich bauten die Papiere von Nestle ihre Gewinne vom Freitag aus und gewannen rund 1,6 Prozent. Wie bereits Ende letzter Woche durchsickerte, baut der Lebensmittelriese sein lukratives Kaffeegeschäft über einen Deal mit der US-Kette Starbucks aus. Von der Kaffeehauskette erwirbt Nestle das Handelsgeschäft und kann somit künftig weltweit Starbucks-Kaffee vertreiben. (awp/mc/pg)