EU-Schluss: ESTX50 legt 0,1% auf 3’606 Punkte zu

Boerse

Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag überwiegend weiter zugelegt. Der Rekordlauf der US-Börsen sowie Kursgewinne am japanischen Aktienmarkt hätten weiterhin für gute Stimmung gesorgt, hiess es aus dem Handel. Kaum vom Fleck kamen hingegen der spanische Leitindex, der weiterhin unter der Unsicherheit nach dem Referendum der Region Katalonien litt und entsprechend auch den EuroStoxx 50 in Mitleidenschaft zog. Die Frankfurter Börse blieb wegen des Tages der Deutschen Einheit geschlossen.

Letztlich beendete der insgesamt 50 Aktien umfassende Leitindex der Eurozone den Tag mit einem Plus von 0,08 Prozent auf 3605,73 Punkten. Am Tag zuvor hatte der EuroStoxx erstmals wieder seit Anfang Juni die Marke von 3600 Punkten übersprungen.

Der spanische Ibex 35 trat mit plus 0,02 Prozent ebenfalls auf der Stelle, nachdem er am Vortag nach dem Unabhängigkeitsreferendum mehr als 1 Prozent eingebüßt hatte. Für den französischen CAC-40 ging es dagegen am Dienstag um weitere 0,32 Prozent auf 5367,41 Punkte hoch. Der britische FTSE 100 rückte um 0,39 Prozent auf 7468,11 Punkte vor.

Konjunkturseitig standen Erzeugerpreise aus der Eurozone im Blick. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, hatten sie im August um 2,5 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr gelegen. Experten hatten eine Jahresrate von 2,3 Prozent erwartet. Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

In der Stoxx-600-Branchenübersicht lag am Dienstag der Einzelhandelssektor mit plus 0,87 Prozent vorn. Der US-Onlinehandelsgigant Amazon ist an Vertriebspartnerschaften oder Übernahmen in Frankreich und Grossbritannien interessiert. Die Aktien von Carrefour legten an der Spitze des CAC 40 um 2,71 Prozent zu. Die des kleineren Wettbewerbers Casino gewannen im SBF-120-Index 4,00 Prozent.

Wie die französische Tageszeitung «Le Monde» berichtete, hat Amazon seine Fühler in Richtung der französischen Supermärkte ausgestreckt und will in den nächsten zwei Jahren in Frankreich rund ein Dutzend kassenlose Märkte nach dem Konzept Amazon Go eröffnen. Angeblich sei der US-Konzern sowohl für eine Vertriebspartnerschaft als auch für einen Zukauf offen. Casino habe allerdings mitgeteilt, seine Monoprix-Märkte nicht verkaufen zu wollen.

An der Spitze im Londoner FTSE 100 gewannen die Anteile von Ferguson (ehemals Wolseley) nach Vorlage von Geschäftszahlen 4,03 Prozent. Der auf Heizungsprodukte und Baumaterialien spezialisierte Konzern hob die Dividende an und plant ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 500 Millionen Pfund. Ferguson hatte sich zudem positiv zum US-Markt geäussert und kommt offenbar auch mit den Veräusserungen in Nordeuropa gut voran.

Schwächster Sektor in Europa war die Versorgerbranche mit minus 0,71 Prozent. Im Eurostoxx waren die Aktien von Iberdrola mit einem Abschlag von1,30 Prozent das Schlusslicht. Die US-Bank JPMorgan hatte die Aktien von «Overweight» auf «Neutral» abgestuft. Die politische Unsicherheit in Spanien verstärke den Gegenwind für den Versorger, schrieb Analyst Javier Garrido. (awp/mc/cs)

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