London – Nach der starken Vortagsentwicklung haben die europäischen Börsen am Donnerstag ihre Anfangsgewinne nicht behaupten können. Gegen Mittag notierte der EuroStoxx 50 kaum verändert mit minus 0,02 Prozent bei 2.470,19 Punkten. Börsianer sprachen von einer Atempause – am Mittwoch hatte der Leitindex der Eurozone dank weltweit gut ausgefallener Konjunkturdaten noch sehr fest und auf dem höchsten Stand seit Ende Oktober geschlossen. Der Cac 40 in Paris gewann am Mittwoch minimale 0,01 Prozent auf 3.367,76 Punkte, wogegen der Londoner FTSE 100 um 0,10 Prozent auf 5.784,76 Punkte sank.
Einmal mehr bestimmten Quartalszahlen das Bild. Zudem bahnt sich in der Rohstoffbranche eine Milliardenfusion an. Am Nachmittag dürften noch die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Beachtung finden.
Die spanische Grossbank BBVA hat 2011 wegen der Abschreibung auf das US-Geschäft und der Probleme am spanischen Immobilienmarkt wie erwartet weniger verdient. Sie betonte aber erneut, die von der Europäischen Bankenaufsicht EBA festgestellte Kapitallücke aus eigener Kraft schliessen zu können. Die Aktien gewannen 1,38 Prozent. Der Konsumgüterkonzern Unilever verfehlte hingegen im Schlussquartal die Markterwartungen und stellte für 2012 ein schwieriges Geschäftsumfeld in Aussicht, was die Titel in Amsterdam um knapp vier Prozent sinken liess.
Der Pharmakonzern AstraZeneca verzeichnete nach der Bekanntgabe aktueller Geschäftszahlen und eines Umstrukturierungsprogramms Kursverluste von mehr als vier Prozent. Die Aktien des Ölkonzerns Shell verloren nach Zahlen 1,68 Prozent. Die Titel des Bergbaukonzerns Xstrata kletterten nach angekündigten Fusionsgesprächen mit dem Rohstoffhändler Glencore um zehn Prozent. Glencore-Papiere gewannen mehr als fünf Prozent. Händlern zufolge wären die Xstrata-Aktionäre Nutzniesser einer Fusion, da diese einer Übernahme von Xstrata durch Glencore gleichkomme. (awp/mc/ps)