EU-Verlauf: Kaum verändert – Unsicherheit bremst
Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben sich zum Wochenauftakt kaum von der Stelle bewegt. Nach einem etwas schwächeren Start drehte der EuroStoxx 50 am Montag zeitweise ins Plus, lag am Mittag aber wieder moderat mit 0,05 Prozent im Minus bei 2.909,97 Punkten. Der französische Cac 40 verlor in Paris 0,10 Prozent auf 3.968,51 Punkte. Einzig der britische Leitindex FTSE 100 gewann 0,11 Prozent auf 5.907,20 Punkte.
Am Markt wurde als leichte Stütze auf Kursgewinne bei einigen Aktien aus dem Technologiesektor verwiesen. Die Besorgnis wegen Libyen und der Nuklearkrise in Japan bremse aber weiterhin den Risikoappetit der Anleger, sagte ein Händler. Ein Börsianer stellte unter anderem heraus, dass Syrien die Präsenz seiner Armee in der Küstenstadt Latakia verstärkt haben soll. «Eine Ausdehnung auf ein weiteres Land im Nahen Osten wäre ein klarer Unsicherheitsfaktor und könnte die Märkte wieder auf Talfahrt schicken», so der Börsianer. Auch in Japan ebbten die Sorgen indes nicht ab. Im Reaktor 2 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins hat nach Einschätzung der japanischen Regierung vorübergehend eine Kernschmelze eingesetzt. Und zudem sei auch die Krise in Portugal weiterhin auf dem Radar der Anleger, hiess es.
Im Technologiesektor machten sich positive Analystenstimmen bemerkbar. Nokia stiegen an der Spitze vom EuroStoxx um 2,68 Prozent auf 6,13 Euro und Alcatel-Lucent schnellten in Paris gar um 5,65 Prozent auf 4,004 Euro hoch. Goldman-Analyst Tim Boddy hatte beide Titel von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und jeweils die Kursziele angehoben. Beim Handyhersteller Nokia sieht Boddy in der neuen Strategie die Chance auf eine Trendwende für längerfristig orientierte Anleger. Beim Netzwerkausrüster Alcatel rechnet er damit, dass die Gewinne in strukturell wachsenden Bereichen wie IP-Routing die sinkenden Ergebnisse im traditionellen Geschäft überlagern.
Im Blickfeld standen ferner die Aktien von Philips, die mit einem Minus von 1,59 Prozent auf 22,22 Euro unter den schwächsten Werten im EuroStoxx zu finden waren. Der niederländische Technikkonzern rechnet wegen hohen Preisdrucks und des Abbaus von Lagerbeständen im ersten Quartal mit einem Verlust in seinem Fernsehgeschäft.
In London zeigten sich derweil Minenwerte schwach. Kazakhmys etwa rutschten als Schlusslicht im FTSE 100 Index um 2,21 Prozent auf 1.415 Pence ab. Mit Fresnillo, Lonmin, Anglo American und Xstrata büssten weitere Branchenwerte zwischen 1,2 und 1,7 Prozent ein.
Kursgewinne gab es dagegen bei den Papieren von AstraZeneca, die sich um 0,57 Prozent auf 2.890,50 Pence verteuerten. Der britisch-schwedische Pharmakonzern hat nach einer Einigung über Steuerzahlungen in den USA sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr angehoben. (awp/mc/ps)
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