EU-Schluss: Gewinne trotz schwachem Ifo-Geschäftsklima

EU-Schluss: Gewinne trotz schwachem Ifo-Geschäftsklima

Paris – Die Börsen Europas haben sich am Mittwoch gegen schwache deutsche Konjunkturdaten gestemmt. Der EuroStoxx 50 schloss 1,19 Prozent höher bei 3244,01 Punkten. In Paris stieg der Cac 40 um 1,25 Prozent auf 4413,72 Punkte und der FTSE 100 in London kletterte um 0,45 Prozent auf 6706,27 Punkte nach oben.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im September den fünften Monat in Folge eingetrübt, wie das Ifo-Geschäftsklima zeigte. Der immer pessimistischere Blick deutscher Unternehmen in die Zukunft überraschte die Anleger aber nicht sonderlich. Vielmehr dürfte die Hoffnung überwiegen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) nun noch entschlossener handeln und breit angelegte Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur tätigen wird.

Frischer Schwung kam im späten europäischen Handel zudem aus den USA. Dort zog der Leitindex Dow Jones Industrial nach einem zögerlichen Auftakt etwas stärker an, was sich auch positiv auf die Kurse diesseits des Atlantik auswirkte. Einige Anleger schienen den jüngsten Rücksetzer am US-Aktienmarkt schon wieder für Käufe zu nutzen, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK.

Im Stoxx Europe 600 legte der Rohstoffsektor mit plus 2,03 Prozent am deutlichsten zu. In London zählten die Aktien von Fresnillo mit einem Gewinn von mehr als zwei Prozent zu den Favoriten, nachdem die UBS sie auf ihre «Most Preferred List» gesetzt hatte. Aktien auf dieser Liste trauen die UBS-Experten eine überdurchschnittliche Entwicklung innerhalb der Branche zu. Rio Tinto verteuerten sich um 2,40 Prozent. Auch hier sorgte ein Analystenkommentar für gute Laune bei den Anlegern. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hatte die Titel von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft.

Im EuroStoxx 50 stachen erneut die Anteilsscheine von Philips hervor. Sie profitierten weiter von der am Vortag bekannt gegebenen Aufspaltung des Elektronikkonzerns. Nach einem Plus von knapp dreieinhalb Prozent am Dienstag legten die Papiere zur Wochenmitte um weitere 3,09 Prozent zu. Analysten lobten den geplanten Schritt von Philips.

In London schlossen die Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) nach dem Börsengang der US-Tochter Citizens gut ein Prozent höher. Die Citizens-Papiere waren zu 21,50 US-Dollar ausgegeben worden, was unter der zuvor bekannt gegebenen Preisspanne von 23 bis 25 US-Dollar lag. Allerdings konnten sie nach ihrem Handelsstart deutlich zulegen.

TNT Express büssten in Amsterdam 9,60 Prozent ein. Der Paketdienstleister kappte wegen des schwierigen Wettbewerbs in Europa und zunehmenden Preisdrucks seine Gewinnschätzung für 2015. Die Anteilsscheine von Adecco gaben in der Schweiz um 0,75 Prozent nach. Die saisonale Erholung im September sei bisher leicht schwächer ausgefallen sei als üblich, hatte der Personaldienstleister während eines Investorentages mitgeteilt.  (awp/mc/pg)

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