EU-Schluss: ESTX50 macht 0,1% auf 3’312 Punkte gut

EU-Schluss: ESTX50 macht 0,1% auf 3’312 Punkte gut

London – Moderate Kursgewinne an der Wall Street haben Europas wichtigste Börsen am Dienstag gerade noch ins Plus gehievt. Die gestrige Stabilisierung nach der schwachen Vorwoche steht damit auf tönernen Füßen – bestimmendes Thema an den Finanzmärkten bleibt der von US-Präsident Donald Trump losgetretene internationale Handelskonflikt.

Zum Börsenschluss notierte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 0,07 Prozent höher bei 3311,66 Punkten. Der französische Cac 40 legte letztlich um 0,27 Prozent auf 5283,79 Punkte zu. Beim britischen FTSE 100 reichte der US-Rückenwind immerhin aus, um mit 7273,54 Punkten den Verlust auf 0,08 Prozent einzudämmen.

Laut Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis eine der aktuellen Krisen wieder Schlagzeilen produziert – «sei es, dass US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit nachlegt, die Währungen der Schwellenländer einen nächsten Abwärtsruck erfahren oder sich die Hoffnung auf ein kooperationsbereites Italien mit der Europäischen Union schnell wieder zerschlägt». Zudem müssten die Börsen lernen, mit dem Ende der ultralockeren Geldpolitik klarzukommen. Die Risiken blieben, während positive Impulse noch eine Weile auf sich warten lassen dürften, so Stanzl.

Im europäischen Branchenvergleich glänzten die Öl- und Gaskonzerne, deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 dank weiter steigender Ölpreise um 1,42 Prozent anzog. Schlusslicht in der Übersicht war hingegen der um 0,95 Prozent schwächere Index der Autobauer und -zulieferer. Der Index der Rohstoffkonzerne verlor 0,77 Prozent. Der Sektor ist Analysten zufolge angesichts des gut 20-prozentigen Kursrückgangs seit Juni nun ein Bärenmarkt und droht weiter abzurutschen.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es kaum. Die Aktien der niederländischen Bank ING verloren knapp anderthalb Prozent, nachdem Turbulenzen wegen Geldwäsche-Ermittlungen der niederländischen Staatsanwaltschaft zum Rücktritt von Finanzchef Koos Timmermans geführt hatten. Vor einer Woche hatte sich die Bank mit der Staatsanwaltschaft auf eine Beilegung des Verfahrens gegen eine Zahlung von 775 Millionen Euro geeinigt.

Dagegen profitierte Novartis abermals von positiven Analystenkommentaren: Nach einer Kaufempfehlung der Citigroup und einem gestrichenen Verkaufsvotum der französischen Exane BNP Paribas gewann die Aktie des Schweizer Pharmakonzerns über anderthalb Prozent. Damit eroberte sie wie schon zu Wochenbeginn den Spitzenplatz im Zürcher SMI-Index .

Schlusslicht im EuroStoxx waren derweil die Anteile von Bayer, die um fast 3 Prozent absackten. Exane BNP Paribas senkte den Daumen für die Papiere und ist nun nur noch «Neutral» gestimmt. (awp/mc/ps)

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