London – Der europäische Aktienmarkt hat am Freitag an seinen zuletzt guten Lauf angeknüpft. Der EuroStoxx 50 schloss 0,29 Prozent höher bei 3259,24 Punkten. Im Verlauf war er im Zuge des grossen Verfallstages an den Terminbörsen – dem sogenannten Hexensabbat – bis auf 3276 Punkte gestiegen und hatte damit kurzzeitig für den Jahresverlauf ein kleines Plus ausgewiesen. In der abgelaufenen Woche ging es für den Eurozonen-Leitindex um fast 2 Prozent nach oben.
In Paris gewann der französischen Cac-40 am Freitag 0,29 Prozent auf 4833,27 Zähler und der britische FTSE 100 stieg um 0,18 Prozent auf 7011,64 Punkte.
Der schwache Euro und die Hoffnung auf eine weiter anziehende Wirtschaft in den USA unter dem designierten Präsidenten Donald Trump stützten die Aktienmärkte in der Eurozone weiter, sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass am Horizont durchaus dunklere Wolken aufzögen. So scheine Griechenland den Kurs bei den Sparanstrengungen ein wenig gelockert zu haben. Das bedeute nicht zwangsläufig einen negativen Ausgang, sollte sich die Situation zwischen dem Staat und der EU aber verschlechtern, dürfte sich das aber irgendwann auf den Aktienmarkt auswirken.
Mit Blick aufs Branchentableau waren Ölwerte besonders gefragt. Ihr Index stieg um 1,50 Prozent. Der Index der Banken geriet dagegen nach den zuletzt starken Gewinnen und Druck und fiel moderat.
Bei den Einzelwerten standen einmal mehr die Aktien von Actelion im Mittelpunkt, weil sich die Gespräche über eine Übernahme durch den französischen Pharmakonzern Sanofi offenbar in einer fortgeschrittenen Phase befinden. Der Verkauf könnte laut der Nachrichtenagentur Bloomberg bereits in der kommenden Woche angekündigt werden.
Die Actelion-Papiere schnellten um mehr als 10 Prozent nach oben. Sanofi gaben hingegen um mehr als 2 Prozent nach und waren damit das Schlusslicht im EuroStoxx.
Generali-Aktien verteuerten sich um rund anderthalb Prozent. Der deutsche Konkurrent Allianz erwägt ein Übernahmeangebot für das Frankreich-Geschäft des italienischen Versicherers, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Überlegungen vertraute Personen berichtete. Allerdings sei der Konzern unsicher, ob die Wettbewerbsbehörden einem solchen Schritt zustimmen würden. (awp/mc/upd/ps)