EU-Schluss: EuroStoxx auf höchstem Stand seit Herbst 2008

EU-Schluss: EuroStoxx auf höchstem Stand seit Herbst 2008

Paris – Die europäischen Börsen haben am Mittwoch ihre Vortagesgewinne mit Mühe behauptet. Der EuroStoxx 50 war am Vormittag auf den höchsten Stand seit Herbst 2008 gestiegen, bevor er unter Druck geriet und kaum verändert schloss. Laut Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black machen politische Themen zunehmend Konjunkturdaten Platz – diese hätten zuletzt gezeigt, dass die Unruhen in der Ukraine und einigen Schwellenländern die globale Wachstumsdynamik kaum bremsten. Zudem stützten Börsianern zufolge wieder verstärkte Spekulationen über eine mögliche weitere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank, die am Donnerstag im zu ihrer monatlichen Zinssitzung zusammenkommt.

Der EuroStoxx 50 bewegte sich am Ende mit plus 0,03 Prozent auf 3187,45 Punkte kaum vom Fleck. Für den CAC 40 in Paris ging es um 0,09 Prozent auf 4430,86 Punkte hoch, der Londoner FTSE 100 gewann 0,10 Prozent auf 6659,04 Punkte.

Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA wurden von den Anlegern positiv aufgenommen: So war die Beschäftigung im Privatsektor im März gestiegen – wenn auch etwas weniger deutlich als erwartet. Zudem hatten im Februar die Industrieaufträge stärker zugelegt als gedacht.

Im Branchenvergleich favorisierten die Anleger zur Wochenmitte die Rohstofftitel: Der Stoxx Europe 600 Basic Resources gewann 0,92 Prozent. Versorgeraktien hingegen fielen am Ende des Sektortableaus um 0,51 Prozent.

Der Index für die Finanzdienstleiter gehörte dagegen mit zu den Schlusslichtern. Er gab um 0,15 Prozent nach. Hier belasteten die Kursverluste der Deutschen Börse von mehr als zwei Prozent. In den USA wird der Börsenbetreiber wegen möglicher Verstösse gegen Geldwäsche- und Sanktionsvorschriften mit neuen strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert. Zudem will der Broker Virtu Financial Medienberichten zufolge seinen geplanten Börsengang verschieben. Damit hat die in den USA hitzig geführte Debatte über Hochfrequenzhändler an der Wall Street offenbar erste Folgen.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es darüber hinaus kaum. Der EuroStoxx-Spitzenreiter Deutsche Post profitierte mit plus 4,60 Prozent von einem positiven Ausblick.

Aktien von L’Oreal drehten ins Plus und legten um 0,25 Prozent zu. Auch vor dem Hintergrund eines harten Preiskampfs auf dem deutschen Kosmetikmarkt will der Kosmetik-Weltmarktführer derzeit auf eine Zusammenarbeit mit dem grössten deutschen Discounter Aldi verzichten. Auch ohne viel Rückenwind aus dem Discounter-Geschäft hatte L’Oréal seinen Umsatz in Deutschland im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent auf die neue Rekordmarke von 1,14 Milliarden Euro gesteigert.

An der Spitze des CAC 40 zogen die Papiere des Telekomausrüsters Alcatel-Lucent um 3,17 Prozent auf 3,031 Euro an. Die Analysten von Natixis hatten die Titel zum Kauf empfohlen. Sie rechnen damit, dass Telekommunikationsunternehmen ihre Investitionsausgaben erhöhen. (awp/mc/pg)

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