Paris – Europas Börsen haben am sich Freitag dank positiver US-Arbeitsmarktdaten weiter erholt. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,92 Prozent auf 3038,49 Punkte, nachdem er bereits am Donnerstag um 1,63 Prozent angesprungen war. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 0,81 Prozent. Seit Jahresbeginn aber steht wegen der Sorgen um die Schwellenländer immer noch ein Minus von mehr als 2 Prozent zu Buche. In Paris ging es für den Cac 40 zum Wochenschluss um 0,96 Prozent nach oben auf 4228,18 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,20 Prozent auf 6571,68 Punkte zu.
Die Arbeitslosenquote in den USA war im Januar weiter auf 6,6 Prozent gesunken und hatte damit den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren erreicht. Nach den witterungsbedingt enttäuschenden Zahlen im Dezember setze der Arbeitsmarkt seine Belebung im gemässigten Tempo fort, schrieb Analyst Johannes Jander von der Landesbank Hessen-Thüringen.
Für einen kurzen Schreckmoment am Markt hatte am Morgen die Ankündigung des deutschen Bundesverfassungsgerichts gesorgt, die Klage zum Anleihekaufprogramm OMT der Europäischen Zentralbank (EZB) dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zur Prüfung vorzulegen. Die Karlsruher Richter begründeten ihr Entscheidung damit, dass sie davon ausgehen, dass die EZB ihre Kompetenzen überschritten habe. Möglicherweise lasse sich der Beschluss über die Anleihekäufe jedoch so einschränken, dass er mit EU-Recht vereinbar sei – das müsse nun der EuGH klären. Händler sahen die Entscheidung als kleine Überraschung an – sie müsse aber nicht unbedingt negativ für die Märkte sein.
Die grösste Aufmerksamkeit unter den Einzelwerten zogen die Rohstoffwerte auf sich. In der Branchenübersicht des breiten Stoxx Europe 600 zogen die Titel des Sektors um 1,60 Prozent an. Der Stahlkonzern ArcelorMittal hatte mit Zahlen zum vierten Quartal Anleger überzeugt, die Aktien stiegen in Paris um 0,81 Prozent. Zwischenzeitlich waren sie sogar um rund viereinhalb Prozent angesprungen.
Weiter fest zeigte sich auch die Branche der Autobauer und Zulieferer mit 1,02 Prozent plus. Damit knüpften die Titel an den guten Vortag an.
Aktien der Unicredit zogen als einer der besten Werte im EuroStoxx um 3,55 Prozent auf 5,69 Euro an. Händler werteten Medienberichte positiv, wonach das italienische Geldhaus beim Abbau von Problemkrediten weiterkommt.
Air Liquide profitierte von einem positiven Analystenkommentar. Die Papiere gewannen knapp zwei Prozent.
Papiere von Air France KLM hingegen gehörten mit einem Minus von rund dreieinhalb Prozent zu den deutlicheren Verlierern. Nachdem die französisch-niederländische Fluggesellschaft mit mehr Passagieren ins neue Jahr gestartet war, zeigten sich Anleger zunächst optimistisch. Spekulationen, dass die Airline womöglich vor Ende des Jahres eine Kapitalerhöhung von rund einer Milliarde Euro durchführen wolle, drückten die Titel dann ins Minus. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf informierte Personen darüber berichtet. (awp/mc/pg)