Paris/London – Mit massiven Verlusten sind Europas wichtigste Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Zunehmende Rezessionssorgen sowie eine drohende Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und der Europäischen Union liessen die Anleger aus Aktien in sicherere Anlagen flüchten.
Der EuroStoxx 50 endete mit einem Minus von 2,98 Prozent bei 3413,31 Punkten. Der Schlusskurs markierte gleichzeitig das Tagestief und den niedrigsten Stand seit einem Monat.
Der Cac 40 in Paris fiel um 3,12 Prozent auf 5422,77 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sackte um 3,23 Prozent auf 7122,54 Zähler ab. Dies war der grösste Tagesverlust seit Anfang 2016.
Trübsal bliesen die Anleger wegen wiederholt schwacher Wirtschaftssignale aus Europa und den USA. Dort hinterlässt der Handelsstreit mit China immer stärker seine Spuren. «Die Auswirkungen des immer noch andauernden Handelskonflikts zwischen den USA und China scheinen in der Realwirtschaft anzukommen», sagte Marktbeobachter Christian Henke vom Handelshaus IG
Zudem gab es am Mittwoch eine neue Hiobsbotschaft für die EU und den Welthandel: Die USA dürfen wegen jahrelanger rechtswidriger EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus Strafzölle auf EU-Importe in Milliardenhöhe verhängen. Schlichter der Welthandelsorganisation (WTO) genehmigten Vergeltungsmassnahmen auf Waren in Wert von 7,5 Milliarden Dollar. Deutschland dürfte nach einer Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel am stärksten von den neuen Zöllen betroffen sein, mit Exportverlusten von gut 2 Milliarden Euro im Jahr.
In der Sektorwertung war erneut eine Flucht der Anleger aus zyklischen Aktien zu beobachten. Allen voran ging es deshalb für Papiere aus den Sektoren Bau, Rohstoffe sowie Öl & Gas deutlich abwärts. Die vergleichsweise kleinsten Verluste gab es hingegen im defensiv eingeschätzten Immobiliensektor. (awp/mc/kbo)