EU-Verlauf: Kräftige Kursgewinne
Paris – Die europäischen Börsen sind mit der Hoffnung auf einen schnellen Durchbruch in der Schuldenkrise freundlich in die neue Handelswoche gestartet. Bis zum Montagmittag stieg der EuroStoxx 50 um 0,85 Prozent auf 2.375,50 Punkte. In Paris gewann der CAC 40 1,23 Prozent auf 3.257,47 Punkte und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,78 Prozent auf 5.508,75 Punkte vor. Die Hoffnung auf ein Ende der Euro-Schuldenkrise habe den Kursen an den führenden europäischen Börsen kräftig Auftrieb verliehen, sagten Händler.
Die Staaten der Eurozone hatten auf dem Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) am Wochenende eine weitreichende Lösung der Schuldenkrise auf ihrem Gipfel am 23. Oktober in Aussicht gestellt.
Bei den Einzelwerten standen vor allem die Aktien des niederländischen Elektronikkonzerns Philips im Mittelpunkt des Interesses. Trotz eines Gewinneinbruchs im dritten Quartal konnten die Papiere um 3,41 Prozent auf 15,30 Euro zulegen, nachdem sie zuvor bereits ein Tageshoch bei 15,47 Euro erreicht hatten. Experten erklärten die Kauflaune vor allem mit dem angekündigten Sparplänen des Konzerns. Der Markt erwartet bereits im vierten Quartal erste Resultate, erklärte Jos Versteeg von Theodoor Gilissen Bankiers die Kursgewinne. Der Konzern hatte am Morgen einen massiven Stellenabbau in einem Volumen von 4.500 Arbeitsplätzen angekündigt.
Zu den grossen Gewinnern an den europäischen Märkten zählten auch die Aktien der Fluggesellschaft Air France-KLM mit einem Aufschlag von 5,83 Prozent auf 5,85 Euro. Laut Händlern sorgten Gerüchte über einen Führungswechsel für Kauflaune. Die Fluggesellschaft will sich Insidern zufolge noch an diesem Montag von ihrem Chef Pierre-Henri Gourgeon trennen und Alexandre de Juniac als Nachfolger bestimmen, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg. Experten der Commerzbank sehen die Ursache für den möglichen Führungswechsel in der anhaltend schwachen finanziellen Entwicklung der französisch-niederländischen Fluggesellschaft.
Ferner legten die Aktien des französischen Baukonzerns Vinci um 1,14 Prozent auf 35,97 Euro zu, obwohl die Schweizer UBS die Papiere von ihrer «Most Preferred List» gestrichen hatte. Allerdings blieb sie bei ihrem Kaufvotum. Schliesslich verloren die Aktien des Schweizer Pharmakonzerns Novartis gegen den positiven Markttrend 0,77 Prozent auf 51,80 Franken. Dabei hatte das Unternehmen am Morgen positive Studienergebnisse für das Multiple-Sklerose-Arzneimittel Gilenya gemeldet. (awp/mc/ps)