EU-Schluss: ESTX50 klettert 1,6% auf 3’198 Punkte
London – Der EuroStoxx 50 hat am Mittwoch einen sehr schwachen Börsenmonat noch versöhnlich abgeschlossen. Der Leitindex der Eurozone und auch die anderen wichtigen Indizes schlossen teils deutlich im Plus. Eingeläutet wurde die Erholungsphase von einer zuletzt starken Wall Street, an der die Kurse nach ermunternden Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum Handelskonflikt mit China kräftig gestiegen waren. Rückenwind kam entsprechend auch von den asiatischen Börsen.
Der EuroStoxx kletterte um 1,60 Prozent auf 3197,51 Punkte, verbuchte aber mit minus 5,93 Prozent den grössten Monatsverlust seit Juni 2016. Der Pariser Cac 40 stieg am Mittwoch um 2,31 Prozent auf 5093,44 Punkte. In London legte der FTSE 100 um 1,31 Prozent auf 7128,10 Zähler zu.
Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda sprach von einem wahren Horrormonat für die Anleger weltweit. «Es war ein wilder Ritt für die Investoren, und aktuell gibt es keine Garantie, dass es vorbei ist.» Ein Potpourri an Störfaktoren wie etwa die internationalen Handelskonflikte, die Schuldenkrise in Italien, die anhaltend schwierigen Brexit-Verhandlungen und die Sorgen um die Entwicklung von Chinas Wirtschaft hatten die Märkte trudeln lassen.
Europaweit legten fast alle Branchen zu. Den grössten Gewinn verzeichneten Rohstoffwerte, die von anziehenden Preisen profitierten. Für sie ging es um 3,5 Prozent aufwärts. Am andere Ende des Kurstafel gaben Versorgeraktien um 0,24 Prozent nach.
Aktien des Kosmetikkonzerns L’Oreal schossen in Reaktion auf die Quartalszahlen mit 6,71 Prozent Kursplus an die EuroStoxx-Spitze. Die Franzosen hatten im dritten Jahresviertel ihr Wachstum beschleunigt und zeigten sich auch für das Gesamtjahr zuversichtlich.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hatte trotz Produktionsproblemen im Sommer einen kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Die Entwicklung des operativen Gewinns erhielt von Analysten Lob, während der Barmittelzufluss bemängelt wurde. Die Papiere zogen um rund 4 Prozent an.
Eine nach einem überraschend starken Quartal angehobene Jahresprognose stützte die Telefonica-Aktien. Die Papiere des spanischen Telefonkonzerns legten um knapp 3 Prozent zu. Auf gut 2 Prozent summierte sich das Kursplus für die Aktien von Banco Santander. Die spanische Grossbank hatte trotz der Wirtschaftskrise in Argentinien im abgelaufenen Quartal mehr verdient als erwartet.
In Paris gewannen die Anteilscheine von Sanofi mehr als 4 Prozent. Der Pharmakonzern hatte ein überraschend gutes drittes Quartal abgeliefert und die Investoren begeistert. Umsatz und bereinigter Gewinn übertrafen die Erwartungen. Für das Gesamtjahr ist Sanofi nun etwas optimistischer.
In London ging es für die Next-Papiere um rund 2 Prozent abwärts. Die Marktteilnehmer hatten das Handelsunternehmen vor allem für das verlangsamte Wachstum im Online-Geschäft abgestraft. Die Grossbank Standard Chartered hingegen überzeugte mit ihrem Zahlenwerk – die Aktien kletterten um mehr als 3 Prozent nach oben. (awp/mc/ps)