Paris – Aussichten auf weiterhin billiges Geld im Euroraum und auf eine Verschiebung der Zinserhöhung in den USA haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Montag beflügelt. Der EuroStoxx-50-Index schloss mit einem Plus von 3,31 Prozent bei 3190,39 Punkten, nachdem er in der Vorwoche 0,80 Prozent eingebüsst hatte.
«Schlechte Nachrichten werden am Markt wieder positiv gewertet und in Kursgewinne umgesetzt», sagte Experte Mike van Dulken vom Wertpapierhändler Accendo Markets. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht hatte die Indizes in den USA am Freitag letztlich angetrieben. Anleger hatten ihre zunächst negative Reaktion überdacht und auf eine Verzögerung bei der Zinswende gesetzt.
Der Pariser CAC-40-Index stieg um 3,54 Prozent auf 4616,90 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 2,76 Prozent auf 6298,92 Punkte.
«Schlechte Nachrichten werden am Markt wieder positiv gewertet und in Kursgewinne umgesetzt», sagte Experte Mike van Dulken vom Wertpapierhändler Accendo Markets. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht hatte die Indizes in den USA am Freitag letztlich angetrieben. Anleger hatten ihre zunächst negative Reaktion überdacht und auf eine Verzögerung bei der Zinswende gesetzt.Am Montagnachmittag bauten die Europa-Börsen ihre Gewinne noch aus, als die Wall Street ebenfalls deutlich fester eröffnet hatte. Die Anleger an den US-Aktienmärkten gingen nun zunehmend wieder von einer Verschiebung der Zinswende in den USA ins neue Jahr aus, sagten Börsianer. Das Wachstum der US-Wirtschaft in der jüngeren Vergangenheit stehe offenbar auf einem sehr wackligen Fundament, schrieb Analyst Jens Klatt von DailyFX. An Zinserhöhungen sei unter diesen Umständen nicht zu denken, eher werde die US-Notenbank die Geldschleusen nochmal öffnen.
Aus Branchensicht wurde der Anstieg in Europa von den Rohstoffwerten angeführt: Der Sektorindex Stoxx 600 Basic Resources sprang um fast 6 Prozent nach oben. Allen voran schnellten Glencore-Papiere um mehr als 21 Prozent hoch – der stärkste Anstieg seit dem Börsengang des Rohstoffkonzerns im Jahr 2011. Gründe für die Rally am Montag waren Spekulationen um einen Verkauf von Teilen des Agrargeschäfts sowie eine Kaufempfehlung der Societe Generale. Zwischen Anfang Mai und Ende September hatten die Glencore-Titel fast 80 Prozent an Wert verloren.
Zu den Top-Werten zählten am Montag auch ArcelorMittal mit einem Plus von 8,65 Prozent. Zuvor hatte die US-Bank Citigroup die Papiere von «Sell» auf «Buy» doppelt hochgestuft. Mit einem mehr als 50-prozentigen Kursrückgang seit Mai hätten die Titel des Stahlkonzerns mittlerweile zu stark korrigiert, schrieb Citigroup-Analyst Michael Flitton.
Die Aktien von Richemont verteuerten sich um 5,49 Prozent. Der Luxusgüterkonzern hatte sich optimistisch zum Zusammenschluss seiner Internetplattform Net-A-Porter mit den Aktivitäten des italienischen Bekleidungshändlers Yoox geäussert.(awp/mc/cs)