EU-Schluss: Erster Wochenverlust seit mehr als einem Monat

EU-Schluss: Erster Wochenverlust seit mehr als einem Monat

London – Der europäische Aktienmarkt ist am Freitag mit dem ersten Wochenverlust seit mehr als einem Monat aus dem Handel gegangen. Der EuroStoxx 50 verlor 1,91 Prozent, der Abschlag am Freitag belief sich auf vergleichsweise bescheidene 0,45 Prozent auf 2.764,29 Punkte. Positive Geschäftsklimadaten aus Deutschland und Frankreich hatten nach dem herben Kursrückgang vom Donnerstag nur am Vormittag die dunklen Wolken in den Gemütern der Anleger vertreiben können.

Laut dem Ifo-Geschäftsklimaindex hatte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Mai spürbar aufgehellt. Deutschlands wichtigster konjunktureller Frühindikator war nach zwei rückläufigen Monaten in Folge erstmals wieder gestiegen. Bankvolkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet. Am Nachmittag wurden gute Konjunkturdaten hingegen eher als unerwünschter Vorbote eines frühen Endes der ultralockeren Geldpolitik in den USA interpretiert. Im April waren die Auftragseingänge für langlebige Güter in den Vereinigten Staaten im April deutlich stärker gestiegen als von Experten erwartet.

An den anderen grossen europäischen Börsen ergab sich ein ähnliches Bild: In Paris ging der Cac 40 mit einem Minus von 0,26 Prozent auf 3.956,79 Punkte aus dem Handel. In London verlor der FTSE 100 0,63 Prozent auf 6.654,34 Zähler.

In der Branchentabelle ganz oben waren die als defensiv eingestuften Gesundheitstitel und Lebensmittelhersteller zu finden. Ganz unten fanden sich Technologie– und Banktitel ein.

Mangels marktbewegender Unternehmensnachrichten bewegten vor allem Analystenmeinungen die Kurse von Einzeltiteln. So rutschten die Papiere der französischen Immobilien- und Investmentgesellschaft Unibail-Rodamco im EuroStoxx um 0,86 Prozent ab. Die Experten der UBS empfehlen bei den zuletzt deutlich gestiegenen Titeln nun erst einmal abzuwarten.

Generali legten hingegen gegen den Trend um 0,35 Prozent zu. JPMorgan empfiehlt die Titel des italienischen Versicherungskonzerns zu kaufen. Zuletzt hatten sich die Experten zurückhaltender geäussert. (awp/mc/upd/ps)

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