EU-Schluss: Deutliche Verluste
Paris – Ein skeptischer Wirtschaftsausblick von EZB-Chef Mario Draghi hat die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag deutlich belastet. Der EuroStoxx 50 konnte sich nur bis zum frühen Nachmittag von den heftigen Vortagesverlusten erholen und schloss 1,22 Prozent tiefer bei 2.676,21 Punkten. Der CAC 40 in Paris sank um 0,99 Prozent auf 3.814,28 Punkte und der Londoner FTSE 100 gab um 1,30 Prozent auf 6.336,11 Punkte nach.
Derweil gingen die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erwartungsgemäss zurück. Sie gelten ebenso wie die am Vortag veröffentlichten Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP als Indikator für den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der an diesem Freitag bekanntgegeben werden soll.
Aus Branchensicht konnten lediglich die europäischen Telekomwerte mit einem Plus von durchschnittlich 0,25 Prozent Gewinne verzeichnen. Am unteren Ende des Sektortableaus standen Versicherer und Banken mit Verlusten von mehr als 2 Prozent.
Unter den Einzelwerten standen die Anteilsscheine von Barclays mit einem Minus von 4,11 Prozent am Ende des Stoxx-50-Index. Auslöser dafür war ein Medienbericht, wonach die japanische Grossbank Sumitomo Mitsui ihren Anteil an der britischen Bank reduzieren wolle. Derzeit laufe eine Platzierung von 84,5 Millionen Barclays-Aktien zu einem Preis knapp unterhalb des aktuellen Kurses. Der Zeitpunkt für einen Ausstieg scheint günstig, da sich der Kurs der Barclays-Aktie seit Mitte 2012 mehr als verdoppelt hat.
An der «Footsie»-Spitze zogen die Aktien von Johnson Matthey um mehr als sechs Prozent an. Der Spezialchemiekonzern hatte mit seinem bereinigten Vorsteuergewinn positiv überrascht.
Die Aktien von Danone profitierten von positiven Analystenkommentaren. An der EuroStoxx-Spitze ging es für die Papiere um 2,06 Prozent auf 56,50 Euro nach oben. Das Geschäft des Lebensmittelkonzerns mit Milchprodukten in Westeuropa zeige Anzeichen einer Stabilisierung, schrieb Analyst Jeff Stent von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas.
In Mailand sackten die Titel von Fiat um mehr als sechs Prozent ab. Zwei Tage nachdem sich die US-Tochter Chrysler einem grossen Rückruf von Jeeps öffentlich widersetzt hatte, beordert der Hersteller nun drei andere Geländewagen-Typen wegen Problemen in die Werkstätten.(awp/mc/cs)