Paris – Die Anleger haben sich am Freitag an den europäischen Börsen von einem starken US-Arbeitsmarktbericht anspornen lassen. Dieser sorgte dafür, dass der EuroStoxx50 seine Gewinne am Nachmittag auf mehr als 1 Prozent ausbaute. Der Leitindex der Eurozone ging 1,21 Prozent höher bei 3692,34 Punkten über die Ziellinie. Sein Wochenminus wegen eines tiefroten Montags konnte er so in letzter Minute auf 0,3 Prozent reduzieren.
Marktbeobachter David Madden von CMC Markets sprach von «beeindruckenden Jobdaten aus den USA» als Haupttreiber der Freitagsrally. Nach einem deprimierten Wochenauftakt gehen die Anleger nun wieder mit deutlich besserer Stimmung ins Wochenende. Neuerdings hat auch im US-chinesischen Handelsstreit wieder die Hoffnung die Oberhand gewonnen.
Auf Länderebene ging es für den französischen Cac 40 gleichauf mit dem Eurostoxx um 1,2 Prozent bergauf. Er schloss bei 5871,91 Punkten. Der britische FTSE 100 kletterte sogar um 1,4 Prozent auf 7239,66 Punkte. In New York zog auch der Leitindex Dow Jones Industrial merklich an, weil in den USA im November deutlich mehr Stellen geschaffen wurden als erwartet.
In der Sektorwertung waren angetrieben von der US-Konjunktureuphorie die Minen- und Technologiebranchen mit Anstiegen von bis zu 2 Prozent bei ihren Teilindizes besonders gefragt. Ähnlich stark waren zur Hochphase des Weihnachtsgeschäft ausserdem die Gewinne im Einzelhandelssektor . Zögerlich zu ging es dagegen in den üblicherweise als defensiv angesehenen Branchen Gesundheit, Telekom und Versorger.
Der grösste Eurostoxx-Gewinner kam mit dem Halbleiterausrüster ASML aus der Technologiebranche. Die Aktie rückte um 3,4 Prozent und führte so unter den insgesamt besonders stark gefragten Chipwerten die Branchenperformance an.
Unter den Einzelwerten fielen die Papiere der Swiss Re mit einem Anstieg um 3 Prozent und einem langjährigen Höchststand positiv auf. Die Anleger freuten sich über den Verkauf der Tochtergesellschaft Reassure an die britische Phoenix Group und eine mögliche üppige Beteiligung am Erlös.
Philips kletterten in Amsterdam nach einer Empfehlung der Investmentbank Morgan Stanley um 2 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober. Bei Carrefour gab es in Paris nach acht Verlusttagen wieder eine Erholung um 3 Prozent. (awp/mc/pg)