Paris – Starke Quartalszahlen haben den wichtigsten europäischen Börsen am Donnerstag erneut Auftrieb gegeben. Händler erklärten die Kauflaune zum Ende der verkürzten Handelswoche vor allem mit überraschend guten Geschäftszahlen des US-Computerbauers Apple .
Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,57 Prozent auf 2.938,01 Punkte. In London stieg der FTSE 100 um 0,20 Prozent auf 6.034,41 Punkte und der Cac 40 rückte in Paris um 0,43 Prozent auf 4.022,01 Punkte vor.
Gegen den Trend sorgte allerdings eine Gewinnwarnung von KPN für starke Kursverluste bei den Aktien des niederländischen Telekom-Konzerns. Die Papiere rutschten um 6,73 Prozent ab auf 10,96 Euro. Zuvor hatte der Mutterkonzern des in Deutschland tätigen Mobilfunkanbieters E-Plus seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2011 gesenkt. Für den Negativtrend sorgte laut KPN ein schlechtes Mobilfunkgeschäft in den Niederlanden.
Dagegen legten die Aktien des französischen Elektronikkonzern Schneider Electric nach guten Umsatzzahlen 1,84 Prozent auf 116,35 Euro zu. Das Unternehmen meldete für das erste Quartal ein Umsatzplus von 27 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 4,94 Milliarden Euro. Die Umsatzentwicklung habe weitgehend den Markterwartungen entsprochen, hiess es in einer ersten Stellungnahme des DZ Bank-Experten Karsten Oblinger. Ausserdem habe der Konzern den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt, woraufhin die DZ Bank ihre Kaufempfehlung bekräftigte.
Zu den Gewinnern zählten ebenfalls die Aktien von Fiat an der Börse in Mailand mit einem Plus von 2,27 Prozent auf 10,38 Euro. Zuvor wurde bekannt, dass der italienische Autobauer seine Beteiligung am US-Konzern Chrysler kräftig aufstocken will. Die Beteiligung an dem US-Konzern soll bis zur Jahresmitte von 30 auf 46 Prozent wachsen. Dafür bezahlen die Italiener knapp 1,3 Milliarden US-Dollar (880 Mio Euro).
Schliesslich gab es auch deutliche Kursgewinne bei den Aktien von führenden europäischen Baustoffhändlern nach einer positiven Branchenstudie von Goldman Sachs. Im laufenden Jahr soll die Bauaktivität weltweit wieder erste Lebenszeichen zeigen und sich 2012 deutlicher erholen, hiess es von der US-Bank. Vor allem die Aktien der Baustoffproduzenten hätten ein grosses Kurspotenzial. Daraufhin gewannen die Papiere des Baustoffhändlers Lafarge 2,25 Prozent auf 47,45 Euro. Bei den Aktien der Schweizer Holcim bröckelten die Gewinne zuletzt ab auf ein Plus von nurmehr 0,67 Prozent auf 75,15 Franken.