Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienbörsen sind mit deutlichen Gewinnen ins Wochenende gegangen. Händler begründeten die Aufwärtsbewegung am Freitag mit der Entspannung im Schuldendrama zwischen Griechenland und der EU: Die griechische Regierung will nun umgehend eine vollständige Liste geplanter Reformen vorlegen und erhält dafür so rasch wie möglich dringend benötigte Milliardenkredite. Rückendeckung kam von der ebenfalls festen Wall Street. Der «Hexensabbat» brachte kaum ungewöhnliche Kursbewegungen. An diesem Freitag liefen an den Terminbörsen zahlreiche Optionen und Futures auf Aktienkurse und Indexstände aus, die öfter für stärkere Schwankungen sorgen.
Der EuroStoxx-50-Index schloss mit einem Plus von 1,51 Prozent bei 3726,07 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit Juni 2008. Daraus resultierte ein Wochengewinn von knapp 2 Prozent. In Paris rückte der CAC-40-Index am Freitag um 1,00 Prozent auf 5087,49 Punkte vor. Der Londoner FTSE-100-Index kletterte erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 7000 Punkten und endete mit einem Plus von 0,86 Prozent bei 7022,51 Zählern. Der «Footsie» profitierte erneut von den Signalen der Bank of England, die britischen Leitzinsen noch länger niedrig zu halten.
Zu den grössten Gewinnern zählten die Rohstoffwerte im Stoxx Europe 600 Basic Resources mit plus 2,41 Prozent. Entsprechend stark präsentierten sich die Papiere der Minenkonzerne Glencore (+4,74 Prozent), BHP Billiton (+3,60 Prozent) und Rio Tinto (+2,42 Prozent). Der Öl- und Gassektor wusste mit einem Gewinn von 2,03 Prozent ebenfalls zu gefallen. Die Aktien von Eni stiegen um 3,44 Prozent, jene der BG Group um 2,85 Prozent.
In der Schweiz wurde der Leitindex SMI von Julius Bär angeführt. Der Bankenwert verteuerte sich um 4,24 Prozent. Die Analysten des Investmenthauses Vontobel hatten ihr Kursziel für die Aktien von 40 auf 46 Schweizer Franken angehoben. Holcim -Aktien verteuerten sich um 0,46 Prozent. Der Weg zur Mega-Fusion mit dem französischen Zementhersteller Lafarge ist wieder frei. Die Unternehmen einigten sich in Nachverhandlungen auf neue Bedingungen für ihren Zusammenschluss. Lafarge-Titel verteuerten sich um 2,12 Prozent. (awp/mc/ps)