EU-Schluss: Kaum bewegt – Sorgen über China bremsen
London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben nach der jüngst freundlichen Entwicklung am Dienstag mehrheitlich kaum verändert geschlossen. Den Grund für die verhaltene Stimmung der Anleger sah Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK in Sorgen über Chinas Immobilienmarkt. Dank der moderat positiven Entwicklung an den US-Börsen behaupteten sich Europas Handelsplätze allerdings über ihren Tagestiefs.
Zum Börsenschluss trat der EuroStoxx-50-Index mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 3157,48 Punkten auf der Stelle. Der Cac 40 in Paris gab 0,10 Prozent auf 4414,55 Punkte ab. Für den Londoner FTSE-100-Index ging es wegen der Schwäche der schwer gewichteten Rohstoffwerte um 0,52 Prozent auf 6830,50 Punkte nach unten.
Chinesischen Medienberichten zufolge könnten grosse örtliche Geschäftsbanken ihre Kreditvergabe zur Finanzierung von Immobilienprojekten einschränken. Dies hatte zuvor schon an den Börsen der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft auf die Aktienkurse gedrückt und auch die Landeswährung Yuan weiter sinken lassen. Während die jüngsten US-Konjunkturdaten durchwachsen ausgefallen waren, kamen aus Europa positive Nachrichten: Die EU-Kommission geht davon aus, dass der Wachstumsmotor Deutschland im laufenden Jahr die Konjunkturerholung im Euroraum anführen wird.
Aus Branchensicht favorisierten die Anleger am Dienstag wie schon am Vortag die Bauwerte: Im Stoxx Europe 600 ging es für den Sektorindex um 0,95 Prozent hoch. Die Aktien von CRH gewannen als EuroStoxx-Spitzenreiter 7,09 Prozent. Der Baustoffkonzern will nach einem verlustreichen Jahr 2013 nicht zuletzt durch die Trennung von unrentablen Geschäften wieder auf Wachstum schalten. 2014 rechnen die Iren damit, ihr Ergebnis wieder zu steigern. Laut Analyst Barry Dixon von Davy Research hellen sich die Aussichten auf, nachdem die Zahlen für das Jahr 2013 besser als erwartet ausgefallen sind.
Dagegen ging es für den Subindex der Rohstoffkonzerne am Ende der Übersicht um 1,37 Prozent bergab. Fallende Metallpreise hätten schon in Australien auf den Sektor gedrückt, hiess es aus dem Markt. Die Vivendi-Aktien sanken nach der Zahlenvorlage des Medienkonzerns um 1,11 Prozent. Die Franzosen hatten im vergangenen Jahr nur dank des Verkaufs zweier Töchter einen Gewinnsprung hingelegt. Ausserdem treibt Vivendi die Trennung von der gebeutelten Mobilfunktochter SFR voran. (awp/mc/upd/ps)