EU-Schluss: Schwächer nach enttäuschendem Ifo-Index in Deutschland
Die europäischen Börsen haben zum Wochenauftakt einen Rücksetzer nach ihrer Kurserholung der Vorwoche erlitten. Nach dem positiv aufgenommenen Ergebnis des EZB-Bankenstresstests habe ein stärker als erwarteter Einbruch des Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland die Märkte ins Minus gedrückt, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets. Nach Details zu dem Covered Bonds-Aufkaufvolumen der Europäische Zentralbank (EZB) hätten die Börsen dann in ihrer Achterbahnfahrt wieder einen Teil ihrer Verluste aufgeholt.
Der EuroStoxx-50-Index ging 1,04 Prozent tiefer bei 2998,84 Punkten aus dem Handel. In der Vorwoche hatte sich der Leitindex der Eurozone noch um 2,30 Prozent erholt. Der Pariser Leitindex CAC 40 fiel am Montag um 0,78 Prozent auf 4096,74 Zähler, der FTSE-100-Index verlor an der Londoner Börse 0,40 Prozent auf 6363,46 Punkte.
Schwächster Sektor in Europa waren nach dem Stresstest die Bankenwerte mit einem Abschlag von 1,74 Prozent im Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks. Auch am Eurostoxx-50-Ende stand mit einem Kursverlust von 3,14 Prozent auf 2,2820 Euro mit der Intesa SanPaolo ein Finanzinstitut aus Italien. Börsianern zufolge fiel negativ auf, dass in Italien neun Institute den Fitness-Check der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht bestanden haben. Der grösste Nachbesserungsbedarf besteht bei der seit langem kriselnden Monte dei Paschi di Siena (MPS) und der Banca Carige. Die MPS-Titel stürzten in Mailand um über 21,50 Prozent auf 0,7850 Euro ab.
Nach dem Kursminus vom Freitag gingen die Aktien von Air Liquide nun mit einem Plus von 0,91 Prozent als Spitzenwert im Eurostoxx-50-Index aus dem Handel. Zahlreiche Analysten haben sich zum vor dem Wochenende veröffentlichten Zahlenwerk geäussert. Im europaweiten Auswahlindex Stoxx Europe 50 waren die Aktien des britischen Haushaltsgüterkonzerns Reckitt Benckiser mit einem Plus von 1,08 Prozent auf 5035 Pence der Tagessieger, AstraZeneca gewannen 0,91 Prozent. (awp/mc/upd/ps)