EU-Schluss: Müdigkeits-Erscheinungen nach starkem Lauf

EU-Schluss: Müdigkeits-Erscheinungen nach starkem Lauf

Paris – Nach ihrem zuletzt starken Lauf ist den Börsen Europas am Mittwoch etwas die Luft ausgegangen. Es fehlten frische Impulse, um die Kurse weiter nach oben zu treiben. Börsianer warnen nun bereits vor einem Rücksetzer am europäischen Aktienmarkt nach dessen jüngster Rally.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,15 Prozent tiefer bei 3541,78 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex der Eurozone noch erneut den höchsten Stand seit dem Sommer 2008 erreicht.

In Paris fiel der CAC 40 um 0,09 Prozent auf 4882,22 Punkte. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 0,21 Prozent auf 6935,38 Punkte, nachdem er tags zuvor nach 15 Jahren endlich den Ausbruch über die Rekordstände der Dotcom-Ära geschafft und eine Bestmarke erklommen hatte.

Für die gute Stimmung an den Börsen hatten am Dienstag beruhigende Signale aus den USA gesorgt: Die oberste Währungshüterin des Landes, Janet Yellen, sieht keinen Grund zur Eile bei einer Leitzinserhöhung. An diesem Mittwoch sprach Yellen nun vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses. Dabei ähnelten ihre Aussagen denen vom Vortag.

Tagesgewinner im Eurostoxx 50 Index waren die Aktien von Axa . Sie stiegen um 2,64 Prozent. Ein gutes Geschäft mit Renten- und Lebensversicherungen hatte den französischen Versicherer im vergangenen Jahr beflügelt. Auch wegen des eingeleiteten Sparkurses im Konzern war der Überschuss um zwölf Prozent nach oben geklettert. Die Dividende soll nun steigen.

Am Indexende fanden sich dagegen Bankenaktien: Unicredit fielen um mehr als 2 Prozent, BNP Paribas um 1,89 Prozent. Intesa SanPaolo und Societe Generale büssten jeweils rund anderthalb Prozent ein. Der europäische Banken-Index war dann auch mit minus 0,89 Prozent einer der grössten Verlierer im Branchentableau. Allerdings hatte er zuletzt kräftig zugelegt.

Telefonica-Aktien verteuerten sich nach Geschäftszahlen des spanischen Telefonriesen um 1,69 Prozent. Auch der dänische Reederei- und Ölgigant A.P. Møller-Maersk überzeugte die Anleger: In seinem Jahresbericht kündigte der Konzern an, Anteile am grössten dänischen Geldinstitut Danske Bank zu verkaufen, um sich auf seine Kernbereiche zu konzentrieren. Für die Møller-Maersk-Aktien ging es um 9,47 Prozent nach oben.

In London starteten die Anteilsscheine des Billigfliegers Wizz Air erfolgreich an der Börse: Der Kurs sprang auf 1250 Britische Pence. Der Ausgabepreis lag bei 1150 Pence. (awp/mc/pg)

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