EU-Verlauf: Leichte Verluste nach China-Daten

London – Die wichtigsten europäischen Börsen haben sich am Montag nach einem etwas schwächeren Start erholt und bis zur Mittagszeit nur noch minimal nachgegeben. Am Morgen hatte vor allem belastet, dass China im Februar das grösste Handelsbilanzdefizit in einem Jahrzehnt erwirtschaftete. Das habe leichte Wachstumssorgen ausgelöst und bereits die Börsen in Asien belastet, hiess es von Börsianern.

Allerdings sei Sorge eines verlangsamten gesamtwirtschaftlichen Wachstums nicht mehr so bedrohlich, nachdem Daten aus den USA, wie zuletzt auch die Arbeitsmarktdaten, inzwischen wieder besser ausgefallen seien. Dass China eine weitere Lockerung seiner Geldpolitik für möglich hält, um seine Wirtschaft anzukurbeln, stütze ebenfalls.

Der EuroStoxx 50 sank um 0,09 Prozent auf 2.513,68 Punkte. In Paris verlor der CAC 40 0,16 Prozent auf 3.482,05 Punkte. Der britische FTSE 100 büsste 0,09 Prozent auf 5.881,97 Punkte ein.

Schwächster Sektor war die Rohstoffbranche mit minus 0,78 Prozent, gefolgt vom Versorgersektor, der 0,75 Prozent verlor, und der Öl- und Gasbranche, die um 0,54 Prozent nachgab.

Im Auswahlindex der Eurozone waren die Titel von GDF Suez Schlusslicht mit einem Abschlag von 1,80 Prozent auf 19,37 Euro. Sie litten unter einem negativen Analystenkommentar. Exane BNP hat das Papier des französischen Versorgers von «Outperform» auf «Neutral» gesenkt und das Kursziel von 25,50 auf 21,00 Euro gekappt. Unter negativen Kommentaren litten auch die Titel von Repsol-YPF mit minus 1,77 Prozent und Total mit minus 0,84 Prozent. UBS und Citigroup senkten das Kursziel für die Aktie von Repsol, blieben aber bei ihrer «Buy»-Einschätzung. Die Aktie des französischen Ölproduzenten Total wurde von UBS zudem auf «Neutral» gesenkt, während die Citigroup nur ihr Kursziel reduzierte und bei ihrer «Sell»-Einstufung blieb.

Favorit im Index waren die Titel des Luxusgüter-Unternehmens LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton mit plus 2,47 Prozent.

In London fielen die Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) an das Ende des «Footsie», wo sie 3,28 Prozent auf 25,34 Pence verloren. Investoren verklagen laut der britischen Zeitung «Independent» die grossteils verstaatlichte britische Bank auf Milliarden. Sie fühlen sich vom einstigen Management und Verwaltungsrat im Frühjahr 2008 bei einer Kapitalerhöhung falsch über den tatsächlichen Zustand des Instituts informiert, heisst es. Rund 7.500 RBS-Anleger haben sich für die rechtliche Auseinandersetzung zusammengeschlossen.

Die Mysis-Aktien sanken im FTSE 250 um 2,52 Prozent, während in der Schweiz die Titel des Bankensoftwareherstellers Temenos um 4,32 Prozent nachgaben. Wie Temenos mitteilte, sind die Fusionsgespräche mit dem britischen Konkurrenten beendet worden, da keine Übereinkunft erzielt werden konnte. (awp/mc/ps)

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