Paris – Europas wichtigste Börsen haben am Montag nach Anlaufschwierigkeiten ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Unterstützung kam von der Euro- und Pfundschwäche gegenüber dem US-Dollar. Gute Daten zur Unternehmensstimmung in der Eurozone liessen die Aktienkurse hingegen kalt. Im Fokus standen unter anderem Geschäftszahlen der Schweizer Grossbank UBS und des niederländischen Gesundheitskonzerns Philips .
Der schwach gestartete EuroStoxx 50 kämpfte sich bis zum Mittag in positives Terrain vor. Zum Handelsende notierte der Leitindex der Eurozone 0,54 Prozent im Plus bei 3513,06 Punkten, womit er den höchsten Stand seit Anfang Februar erreichte. In Paris stieg der CAC-40-Index letztlich um 0,48 Prozent auf 5438,55 Punkte, und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,42 Prozent auf 7398,87 Punkte vor.
In der europäischen Branchenübersicht hatten Telekomtitel die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,27 Prozent. Schlusslicht war hingegen der Index der Medienunternehmen mit minus 0,80 Prozent.
Im Schweizer Leitindex SMI übernahmen die Aktien der UBS mit minus 2,50 Prozent die rote Laterne. Das Geldhaus hatte im ersten Quartal den Gewinn zwar deutlich gesteigert und die Erwartungen zahlreicher Analysten übertroffen. Allerdings wurde die Qualität der Ergebnisse bemängelt. Der Jahresausblick ist zudem nur verhalten optimistisch und gespickt mit Verweisen auf bestehende Unsicherheiten.
Dagegen konnte Philips die Anleger mit seinem Jahresauftakt überzeugen: Mit einem Plus von 5,53 Prozent auf 34,75 Euro führten die Papiere der Niederländer die Gewinnerliste im EuroStoxx an und kosteten so viel wie zuletzt im vergangenen November. Die Analysten der Bank Berenberg lobten trotz des im Jahresvergleich in etwa halbierten Überschusses im ersten Quartal den «stärker als erwarteten Start» des Medizintechnik- und Gesundheitskonzerns.
An der Londoner Börse gehörte Reckitt Benckiser mit knapp 2 Prozent Minus zu den grössten Verlierern. Nach den am Freitag vorgelegten Umsatzzahlen und der Telefonkonferenz zum ersten Quartal senkten die beiden US-Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan ihre Gewinnschätzungen für den Konsumgüterhersteller.
Dagegen rückten die Aktien von Vodafone um fast 2 Prozent vor. Laut einem Medienbericht steht der britische Telekomkonzern kurz vor der Übernahme von wichtigen Teilen des Kabelkonzerns Liberty Global in Europa. In den kommenden zwei Wochen könnten sich die Manager auf einen weitreichenden Spartentausch im Wert von rund 16,5 Milliarden Euro inklusive Schulden einigen, schrieb die «Financial Times» (FT) am Sonntag unter Berufung auf Insider. Der Deal stecke in den finalen Verhandlungen. (awp/mc/ps)