Paris – Der EuroStoxx 50 schüttelte im Handelsverlauf seine Verluste ab. Zum Schluss notierte der Leitindex der Eurozone 0,62 Prozent fester bei 2956,43 Punkten – damit blieb er nur minimal unter seinem kurz davor erreichten Tageshoch. Auch die anderen Indizes berappelten sich: In Paris gewann der CAC-40-Index letztlich 0,51 Prozent auf 4319,30 Punkte. An den übrigen europäischen Handelsplätzen gab es fast nur Gewinner. Einzig der Londoner FTSE-100-Index trat mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 6165,80 Punkten auf der Stelle. Er litt unter den Kursabschlägen der schwer gewichteten Rohstofftitel, deren Gewinne ihn die vergangenen Tage gegen den schwachen Gesamtmarkttrend gestützt hatten
Die Stabilisierung an der Wall Street hat Europas Börsen am Mittwoch Auftrieb gegeben. Zudem begünstigte der schwächelnde Eurokurs die Exportaussichten der europäischen Unternehmen. Ein negativer Strategiekommentar von Goldman Sachs zu den globalen Börsenaussichten trübte die Stimmung dies- wie jenseits des Atlantik nicht. Die Angst der Anleger vor einer bald strafferen amerikanischen Geldpolitik machte kurz vor der Veröffentlichung des letzten US-Notenbankprotokolls einer abwartenden Haltung Platz. Entsprechend drehten die Aktienkurse in New York nach einem schwachen Start moderat ins Plus.
Im europäischen Branchenvergleich konnten sich zur Wochenmitte vor allem die Besitzer von Luftfahrt- und Tourismusaktien freuen: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 hatte mit plus 2,00 Prozent die Nase vorn. Dahinter ging es für die Banken- und Versichererindizes um 1,95 beziehungsweise 1,43 Prozent hoch. Schlusslicht in der Übersicht war indes der Index der Rohstoff- und Bergbauunternehmen, der um 0,60 Prozent nachgab. Er legte nach der Erholung der vergangenen Tage zusammen mit den Metallpreisen wieder den Rückwärtsgang ein. Der Index der Autobauer und -zulieferer verlor 0,08 Prozent.
Bei den Einzelwerten stach Burberry nach Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Kursrutsch von 2,71 Prozent heraus. Händler sahen insbesondere den erneut gesenkten Gewinnausblick des Luxusgüterkonzerns als Belastung.
Den Bierbrauer SABMiller warfen ein starker US-Dollar und Sonderkosten Geschäftsjahr zurück. Dennoch schafften die Aktien ein knappes Plus von 0,08 Prozent. Der britisch-südafrikanische Konzern wird vom Konkurrenten AB Inbev übernommen, dessen Aktien knapp ein halbes Prozent abgaben.
Die zwischenzeitlich stärkeren Papiere von Fiat Chrysler behaupteten zum Schluss lediglich ein Kursplus von 0,16 Prozent. Die Freude über einen Bericht der Zeitung «Il Giornale», wonach der chinesische Partner Guangzhou Automobile beim Autobauer einsteigen könnte, fand mit dem Dementi der Chinesen ein jähes Ende.
In Zürich gewannen Novartis-Aktien 1,50 Prozent. Der Basler Pharmakonzern präsentierte positive Daten aus dem Bereich der Brustkrebstherapie, die im Markt gut aufgenommen wurden. Eine Studie dazu kann wegen des guten Erfolgs gar vorzeitig beendet werden. Am Vorabend hatte das Unternehmen zudem einen Umbau der Pharma-Sparte bekanntgegeben, welcher den Abgang des Chefs der Sparte zur Folge hat.(awp/udp/mc/cs)