London – Der europäische Aktienmarkt hat zur Wochenmitte wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Geprägt war das Geschehen von massiven Verlusten bei Rohstoffwerten, die unter dem anhaltenden Preisverfall bei Metallen und Öl litten. Wachstumssorgen sind entsprechend vorherrschendes Thema, zumal auch die US-Einzelhandelsumsätze im Dezember enttäuschten.
Verluste von bis zu neun Prozent bei einzelnen Bergbautiteln hinterliessen vor allem im Londoner FTSE-100-Index am Mittwoch deutliche Spuren. Der britische Leitindex sackte um 2,35 Prozent auf 6’388,46 Punkte ab. Für den EuroStoxx 50 ging es um moderatere 1,41 Prozent auf 3’089,67 Punkte nach unten. In Paris verlor der Cac-40-Index 1,56 Prozent auf 4’223,24 Punkte.
Die Weltbank hatte ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr gesenkt. Ein weiterer Mosaikstein, der den europäischen Rohstoffsektor um über fünf Prozent auf das tiefste Niveau seit Mitte Dezember zurückwarf. Die Papiere des schwedischen Bergbaukonzerns Boliden erwischte es mit fast 15 Prozent Minus besonders hart, während Glencore und Anglo American in London um rund neun Prozent in die Knie gingen. Vor allem die Kupferpreise brachen am Mittwoch stark ein.
Nur etwas besser erging es dem Ölsektor. Hier gehörten BP und BG Group zu den grössten Leidtragenden der Ölpreisschwäche. Im Eurostoxx standen indes Versorgertitel nach Analystenkommentaren besonders unter Druck – allen voran GDF Suez mit einem Minus von gut drei Prozent. Die Experten der Investmentbanken Merrill Lynch und Macquarie hatten ihre Empfehlungen für die Franzosen revidiert.
Der negativen Marktstimmung entziehen konnten sich die Aktien von Kuoni mit einem Plus von acht Prozent. Der Schweizer Reisespezialist will aus dem Geschäft mit Pauschalreisen aussteigen. Künftig will sich das Unternehmen unter dem Namen Kuoni Group auf das Geschäft mit Hotelübernachtungen sowie Ausflügen und Veranstaltungen in Urlaubsgebieten konzentrieren. (awp/mc/upd/ps)