EU-Verlauf: Markt dreht ins Minus

EU-Verlauf: Markt dreht ins Minus

Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag ihre frühen Gewinne nicht halten können. Bis zum Mittag drehte der EuroStoxx 50 ins Minus und verlor zuletzt 0,43 Prozent auf 2.730,77 Punkte. Der CAC 40 in Paris büsste 0,69 Prozent auf 3.786,68 Punkte ein und der Londoner FTSE 100 gab um 0,34 Prozent auf 5.905,28 Punkte nach.

Börsianer verwiesen auf den weiter ungelösten Schuldenstreit in den USA sowie eher schwache Unternehmenszahlen. Zudem habe Spanien zwar erfolgreich Kapital am Geldmarkt aufgenommen, jedoch um den Preis merklich gestiegener Renditen.

Die anfangs starken Banken- und Versicherungswerte rutschen im Verlauf ab. Die Subindizes im Stoxx Europe 600 gaben um 1,27 beziehungsweise 0,74 Prozent nach. Die Aktien der Deutschen Bank führten den Markt nach unten und sie notierten zuletzt 1,62 Prozent tiefer bei 37,60 Euro. Der deutsche Branchenprimus verfehlte mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen. Die Titel des Schweizer Konkurrenten UBS , bei dem die Schuldenkrise in Europa und den USA sowie der starke Franken den Gewinn halbierten, büssten als Schlusslicht im Swiss-Market-Index (SMI) noch deutlichere 2,88 Prozent auf 13,50 Franken ein.

Bei STMicroelectronics sorgte ein überraschender Gewinnrückgang für einen Kurseinbruch von 9,41 Prozent auf 5,795 Euro. Der bereinigte Gewinn je Aktie war von 18 auf 14 US-Cent gesunken, während Analysten mit 21 Cent gerechnet hatten. Auch die Erlösprognose für das dritte Jahresviertel verfehlte die Prognosen. Dagegen übertraf der im zweiten Quartal moderat gestiegene Umsatz die Analystenerwartungen leicht. Unicredit-Analyst Günther Hollfelder zeigte sich aber enttäuscht von Zahlen und Ausblick des Unternehmens. Insbesondere der angekündigten Rückgang der Brutto-Gewinnmarge habe ihn negativ überrascht.

In London büssten die BP-Titel nach Zahlen 1,82 Prozent auf 466,75 Pence ein. Der um Einmalkosten bereinigte Gewinn lag im zweiten Quartal bei 5,6 Milliarden Dollar und damit unter den Markterwartungen. Der britische Ölkonzern trennt sich derzeit von Ölfeldern und Förderkapazitäten, um sich von den Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu erholen. Der Energiekonzern BG Group verdiente dank kräftig anziehender Gaspreise und höherer Förderung deutlich mehr als noch im Vorjahreszeitraum und profitierte von geringeren Kosten für die Suche nach Erdgas. Der Gewinnanstieg fiel deutlicher aus als am Markt erwartet. Entsprechend gewannen die Aktien 3,30 Prozent auf 1.472 Pence.

Für die Anteilsscheine des Aluminiumhersteller Norsk Hydro ging es dank eines ebenfalls überraschend starken Ergebniswachstums um 3,29 Prozent auf 40,20 norwegische Kronen hoch. Beim Telekomanbieter KPN sorgte der bestätigte Jahresausblick für Kursgewinne von 1,91 Prozent auf 10,025 Euro. (awp/mc/pg)

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