EU-Schluss: Gewinne – Konjunkturdaten aus den USA stützen
London – Positiv aufgenommene Konjunkturdaten aus den USA haben die wichtigsten europäischen Börsen am Donnerstag gestützt. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,66 Prozent auf 2.619,86 Punkte und schloss damit zum dritten Mal in Folge im Plus. Der CAC 40 in Paris kletterte um 0,97 Prozent auf 3.762,19 Punkte. In London gewann der FTSE 100 1,26 Prozent auf 6.243,40 Punkte.
In den USA waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche in etwa erwartungsgemäss gesunken. Für die privaten Konsumausgaben war es im Mai wie von Experten prognostiziert moderat bergauf gegangen, während die privaten Einkommen etwas stärker gestiegen waren als gedacht. Analystin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen sprach von einem real leicht gestiegenen Konsum und begrüsste die höheren Einkommen. Inflationsgefahren seien damit nicht in Sicht. Derweil sprächen die Erstanträge für eine Fortsetzung des Stellenaufbaus.
Gute Nachrichten kamen auch vom amerikanischen Häusermarkt, der als Auslöser der schweren Finanzkrise im Jahr 2008 gilt: Die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe war im Mai viel stärker als erwartet gestiegen.
Aus Branchensicht zeigten sich in Europa Medien- und Automobilwerte mit Gewinnen von 1,76 beziehungsweise 1,63 Prozent am deutlichsten im Plus. Die Aktien von PSA Peugeot Citroen zogen um mehr als 5 Prozent an. Medienberichten zufolge soll die Gründerfamilie bereit sein, die Kontrolle über das angeschlagenen Unternehmen abzugeben. PSA solle enger mit General Motors (GM) und dessen deutscher Tochter Opel zusammenarbeiten.
Gemieden wurden besonders Banktitel mit Verlusten von 0,48 Prozent. Unter den Einzelwerten fielen gleichwohl Bankia-Papiere mit einem Plus von 1,03 Prozent auf. Die spanische Bank hatte ihre zwölfprozentige Beteiligung an der Airline-Holding IAG versilbert. IAG-Aktien verloren deshalb zum Handelsschluss 0,19 Prozent, nachdem sie im frühen Handel bereits um mehr als zwei Prozent abgesackt waren.
Anteilsscheine von Subsea 7 verloren mehr als 13 Prozent, nachdem der norwegische Ölindustrie-Ausrüster einen höheren Verlust bei einem brasilianischen Förderprojekt angekündigt hatte als bislang erwartet.
Im EuroStoxx standen die Aktien des Einzelhändlers Carrefour mit plus 2,75 Prozent an der Indexspitze. Dahinter folgten die Papiere des Lebensmittelherstellers Danone, die 1,95 Prozent gewannen. (awp/mc/upd/ps)