EU-Verlauf: Mit Ausnahme von London schwächer

EU-Verlauf: Mit Ausnahme von London schwächer

London – Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch vorwiegend schwächer tendiert. Nach Details zur geplanten Kapitalerhöhung der italienischen Bank Unicredit kehrte vorerst die Skepsis an die Aktienmärkte der Eurozone zurück. Gegen den Trend stemmte sich erneut der Aktienhandel an der Londoner Börse, für den es weiter etwas nach oben ging. Nach dem am Vortag erklommenen Zweimonatshoch verlor der EuroStoxx 50 bis zum Mittag 0,94 Prozent auf 2.367,42 Punkte. In Paris gab der Cac 40 um 0,58 Prozent auf 3.226,53 Punkte nach. In London hingegen lag der FTSE 100 gegen Mittag mit 0,15 Prozent im Plus bei 5.708,50 Punkten.

Nach den guten Konjunkturdaten der vergangenen Tage und Wochen aus Asien, den USA und Deutschland werde den Anlegern nach und nach wieder klar, dass sich an den fundamentalen Problemen bislang wenig geändert habe, kommentierte ein Börsianer. Insbesondere Banken bekamen das zu spüren. Nachdem die Unicredit Details zu ihrer geplanten Kapitalerhöhung präsentiert hatte und mit einem deutlichen Abschlag Abnehmer für das Papier finden will, gerieten vor allem die von der Schuldenkrise geplagten Banken in Bedrängnis.

In der Sektorwertung des Stoxx Europe 600 gaben Bankenwerte in der Folge deutlich ab und verloren im Schnitt 1,35 Prozent. Damit waren sie mit Abstand die schwächste Branche. Der Sektor der Öl- und Gasunternehmen zeigte sich komfortabel im Plus mit einem Zuschlag von 0,56 Prozent und führte damit die Sektorwertung an. Der Subindex für Basisgüterproduzenten gewann 0,34 Prozent. Schwach zeigte sich auch die Branche der Einzelhändler mit minus 0,83 Prozent.

Die Unicredit, die zur Erfüllung der neuen Eigenkapitalanforderungen der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) rund 7,5 Milliarden Euro einsammeln will, führte die Verliererliste im EuroStoxx an. Die Aktien büssten 7,66 Prozent ein. Banco Santander folgten mit minus 4,20 Prozent, Intesa SanPaolo und BBVA dicht dahinter mit zwei bis rund drei Prozent Abschlag.

In Grossbritannien hatte Next mit schwachen Umsatzzahlen zum Ende des vergangenen Jahres enttäuscht. Die Aktien des Einzelhändlers sackten um 2,96 Prozent ab. Konkurrent Marks & Spencer war zuerst in Mitleidenschaft geraten, reduzierte bis zum Mittag aber seinen Verlust auf rund ein halbes Prozent.

Der dänische Windkraftanlagenbauer Vestas Wind Systems enttäuschte mit einer Gewinnwarnung. Der dänische Windkraftanlagenbauer hatte am Dienstag seine Prognosen für 2011 zum zweiten Mal seit Oktober gesenkt und dafür Verzögerungen bei Projektabschlüssen vor allem in Europa verantwortlich gemacht. Einen Gewinn erwartet das Unternehmen nicht mehr. Die Aktien sackte in Kopenhagen daraufhin um 16,59 Prozent ab.

Der französische Energieversorger EDF veranschlagt nach eigenen Angaben rund 10 Milliarden Euro für den Ausbau der Sicherheit in den von ihm betriebenen Atomkraftwerken. Die Aktie des staatlich dominierten Konzerns sackte in Paris um 4,63 Prozent ab. (awp/mc/pg)

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