London – Europas Börsen haben am Donnerstag kräftig Rückenwind von der Europäischen Zentralbank erhalten. Spekulationen über mögliche weitere geldpolitische Eingriffe trieben die Aktienmärkte nach ihren jüngsten Tiefständen wieder spürbar nach oben. Der Eurostoxx 50 beendete den Handel mit plus 2,13 Prozent bei 2943,92 Punkten. Am Vortag noch hatte die beschleunigte Talfahrt der Ölpreise den Eurozonen-Leitindex auf den tiefsten Schlussstand seit September 2013 gedrückt.
Der Pariser CAC-40-Index gewann am Donnerstag 1,97 Prozent auf 4’206,40 Punkte. Der Londoner FTSE-100 rückte um 1,77 Prozent auf 5773,79 Zähler vor.
Im Kampf gegen die schwache Inflation stellte EZB-Chef Mario Draghi weitere geldpolitische Maßnahmen in Aussicht, die im März geprüft werden sollen. Das weckte an den Börsen die Hoffnung auf noch mehr billiges Geld. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein warnte allerdings: «Die EZB läuft Gefahr, Hoffnungen zu wecken, die sie nicht erfüllen kann.» Die gewünschte, deutlich höhere Inflationsrate werde Draghi nämlich vorerst nicht bekommen, da die fallenden Ölpreise jeglichem Preisauftrieb den Wind aus den Segeln nähmen. (awp/mc/upd/ps)