Paris – Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegen den Franken haben an den europäischen Börsen am Dienstag eine Erholung angetrieben. Nach seinem Rutsch um über 5 Prozent zu Wochenbeginn auf den tiefsten Stand seit April 2009 verbesserte sich der EuroStoxx 50 bis zum Mittag um 0,54 Prozent auf 2.118,55 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,51 Prozent nach oben auf 3.014,94 Punkte. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,22 Prozent auf 5.164,73 Punkte.
Die SNB reagierte auf die jüngste Rekordjagd ihrer Währung mit Festlegung eines Mindestkurses von 1,20 Franken je Euro, und schloss damit zunächst einen der «sicheren Häfen» für Umschichtungen aus dem Aktienmarkt. Auch der zuvor noch auf ein neues Rekordhoch gekletterte Goldpreis setzte gleichzeitig wieder zurück. Nach feiertagsbedingt verlängerten Wochenende in den USA warten die Börsianer am Nachmittag auf neue Impulse von der Wall Street, wo kurz nach Handelsbeginn auch die ISM-Daten aus dem Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht werden.
Besonders gefragt waren bis zum Mittag Rohstoffwerte, deren Sektor Stoxx 600 Basic Resources sich um gut 1,5 Prozent von seinen Vortagesverlusten erholte. Aus dem EuroStoxx trugen dazu besonders ArcelorMittal mit plus 2,03 Prozent bei, im «Footsie» waren Rio Tinto mit einem Zuwachs von 2,18 Prozent unter den Favoriten.
Banken konnten sich der Erholungsbewegung indes nur vereinzelt, dann aber kräftig, anschliessen. So zogen Papiere der Lloyds Banking Group um über 5 Prozent an, in einer Branchenstudie von JPMorgan positiv hervorgehobene Aktien der UBS verbesserten sich um gut 4 Prozent. Beste Bank im EuroStoxx war die Deutsche Bank mit plus 0,80 Prozent. Auch hier stützte die US-Investmentbank mit einer Hochstufung auf «Overweight». Französische Banken versammelten sich dagegen am Indexende, angeführt von Credit Agricole mit einem Abschlag von 2,00 Prozent. Börsianer begründeten dies mit Mollstimmen von den Experten der Royal Bank of Scotland, die mit sinkenden Prognosen rechnen. (awp/mc/pg)
