EU-Schluss: ESTX50 gibt 1,2% auf 2’998 Punkte nach

London – Schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA haben den EuroStoxx 50 am Freitag stark ins Minus gedrückt. Zugleich schnellte der Eurokurs nach oben. Der Leitindex der Eurozone fiel um 1,20 Prozent auf 2’997,55 Punkte. Auf Wochensicht war dies ein Verlust von 2,63 Prozent.

Der CAC-40-Index in Paris büsste 0,99 Prozent auf 4’421,78 Punkte ein. Für den Londoner FTSE-100-Index hingegen ging es um 0,39 Prozent auf 6’209,63 Zähler nach oben. Der britische Leitindex profitierte von Gewinnen bei den schwer gewichteten Minenwerten . Ihnen kamen die deutlich gestiegenen Preise wichtiger Rohstoffe zugute, die angesichts des gesunkenen US-Dollar stark gefragt waren.

Im Handelsverlauf hatten sehr schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA der Möglichkeit einer baldigen Zinsanhebung durch die US-Notenbank (Fed) einen schweren Schlag versetzt. Viele Fachleute zogen in Zweifel, dass die Fed in eineinhalb Wochen ihre Ende 2015 begonnene behutsame Leitzinswende fortsetzt.

Im Mai wurden in den Vereinigten Staaten nur 38’000 neue Jobs geschaffen. Das ist der schwächste Zuwachs seit fast sechs Jahren und deutlich weniger, als Bankvolkswirte erwartet hatten. Die Aussicht auf erst einmal weiter niedrige Zinsen in den USA setzte den US-Dollar gegenüber vielen wichtigen Währungen unter Druck.

Im Gegenzug schnellte der Euro um knapp 2 Cent nach oben und notierte zuletzt bei 1,1341 US-Dollar. Dies setzte vor allem Aktien aus der Automobilindustrie mit minus 2,30 Prozent unter Druck, weil eine starke Gemeinschaftswährung die Exportchancen der Unternehmen in Länder ausserhalb der Eurozone erschweren kann.

Bankaktien büssten vor diesem Hintergrund 2,17 Prozent ein. Sie leiden bereits seit langem unter der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken, die sich negativ auf das Zinsergebnis der Institute niederschlägt.

Im EuroStoxx fielen die Papiere von BNP Paribas um 2,50 Prozent und die der Societe Generale um 1,70 Prozent. Hier hallte zudem noch ein skeptischer Analystenkommentar negativ nach: Die britische Grossbank HSBC sieht für die Aktien beider französischen Geldhäuser nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial und stufte sie herunter.

Favorit im CAC 40 waren die Aktien von Accor mit einem Gewinn von 6,73 Prozent. Zuvor hatte die Zeitung «Le Figaro» berichtet, dass die chinesische Firma Jin Jiang ihre Beteiligung an der Hotelkette ausbauen könnte. (awp/mc/upd/ps)

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