EU-Schluss: Kaum verändert – Zurückhaltung vor Fed-Protokoll
Paris – Zurückhaltung war auch am Mittwoch das Motto der Anleger an den nur wenig veränderten europäischen Aktienmärkten. Vor der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend hätten viele Investoren keine neuen Engagements gewagt, hiess es. Die Märkte erhoffen sich näheren Aufschluss darüber, in welchem Tempo die Währungshüter den Kauf von Anleihen zur Stützung der Wirtschaft zurückfahren werden. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,11 Prozent bei 3120,80 Punkten. Der Pariser Cac-40-Index gewann 0,24 Prozent auf 4341,10 Punkte. In London endete der FTSE 100 prozentual unverändert bei 6796,71 Punkten.
Im Bankensektor gab es europaweit mit die grössten Verluste. ING , Societe Generale und Unicredit landeten mit Abschlägen zwischen 0,60 und 1,50 Prozent im hinteren Feld des EuroStoxx. Kaum Kurseinfluss sahen Börsianer indes in der strengeren Gangart der USA, fünfeinhalb Jahre nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers die Zügel auch für ausländische Grossbanken anziehen. Die Notenbank Fed hatte am Dienstag in Washington strengere Regeln für Eigenkapital, Liquidität und Risikomanagement verabschiedet.
Ein Lichtblick unter den Bankaktien war Credit Agricole. Das drittgrösste französische Institut fühlt sich nach einem guten Geschäftsjahr und der Rückkehr in die schwarzen Zahlen wieder stark genug für eine Dividendenzahlung – die erste seit drei Jahren. Anleger honorierten dies mit einem Kursplus von mehr als zwei Prozent. Spitzenreiter im EuroStoxx waren die Papiere des Energiekonzerns GDF Suez, die nachrichtenlos um mehr als zwei Prozent anzogen.
Der Baustoffkonzern Lafarge hatte im Schlussquartal erneut den starken Euro zu spüren bekommen. Umsatz und operatives Ergebnis waren trotz höherer Absatzmengen zurückgegangen. Bereinigt um negative Währungseffekte hatte Lafarge aber Zuwächse verzeichnet. Lafarge-Aktien legten im französischen CAC 40 als stärkster Wert um 3,23 Prozent zu. (awp/mc/pg)