EU-Schluss: Kaum verändert nach China-Daten
London – Schwache chinesische Konjunkturdaten und enttäuschende Zahlen der Deutschen Bank haben Europas Börsen am Montag gebremst. Zudem fehlten Impulse aus den USA, da die Aktienbörsen dort feiertagsbedingt geschlossen blieben. Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 0,03 Prozent bei 3153,17 Punkten kaum verändert. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex der Eurozone noch um mehr als eineinhalb Prozent zugelegt.
Der französische Cac-40-Index ging zum Wochenauftakt 0,11 Prozent tiefer bei 4322,86 Punkten aus dem Handel, während der Londoner FTSE 100 um 0,11 Prozent auf 6836,73 Punkte stieg.
Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets sprach von einem trägen Handel mangels Impulsen aus den USA. Konjunkturdaten aus China hätten grösseren Kursgewinnen im Weg gestanden. Neue Zahlen signalisieren, dass sich das Wirtschaftswachstum in dem Land zum Jahresende hin verlangsamt hat. Die Industrieproduktion in der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft war im Dezember weniger gestiegen als von Experten erwartet.
Schwache Zahlen der Deutschen Bank für das abgelaufene Jahr belasteten die gesamte Branche. Der europäische Bankenwerte-Index rutsche am Ende der Sektorenübersicht um mehr als ein Prozent ab. Die zuletzt gut gelaufenen Aktien der Deutschen Bank waren mit minus 5,41 Prozent dann auch abgeschlagenes Schlusslicht im EuroStoxx 50. Papiere von Versicherern und Finanzdienstleistern verzeichneten ebenfalls Verluste.
Favorit im Branchentableau war der Index der Lebensmittel- und Getränkehersteller mit einem Plus von 0,68 Prozent. Die Papiere des weltgrössten Bierbrauers AB Inbev verteuerten sich um 1,28 Prozent und gehörten damit zu den besten Werten im Leitindex der Eurozone. Der Konzern will den Finanzinvestoren KKR und AEP seine frühere Tochter Oriental Brewery wieder abkaufen. Die Pläne zeigten die Ambitionen von AB Inbev, eine Führungsposition auch ausserhalb seiner Kernmärkte USA, Brasilien und Mexiko zu erobern, schrieb Analyst Philip Morrisey von der Privatbank Berenberg in einem Kommentar.
Luxusgütertitel profitierten von einem positiven Analystenkommentar der Deutschen Bank zur Branche. Die Aktien des Brillenherstellers Luxottica Group gewannen in Mailand fast vier Prozent. Im Eurostoxx kletterten die Papiere von LVMH um 0,63 Prozent nach oben.
Air-France-KLM-Aktien wurden hingegen von einem Analystenkommentar belastet. Die Titel der Fluggesellschaft sackten im niederländischen AEX um knapp fünf Prozent ab, nachdem die UBS nach der zuletzt guten Kursentwicklung die Kaufempfehlung kassiert hatte.
Peugeot-Aktien brachen in Paris um mehr als elf Prozent ein. Bei dem angeschlagenen Autobauer herrscht offenbar weitgehend Einigkeit über den Einstieg des zweitgrössten chinesischen Herstellers Dongfeng sowie eine Kapitalerhöhung. (awp/mc/upd/ps)