Paris – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag ihrer jüngsten Rally Tribut gezollt und moderat nachgegeben. Lediglich an der Londoner Börse ging es bergauf, nachdem die britische Notenbank ihren Leitzins erstmals seit rund zehn Jahren erhöht hatte. Analysten hatten diesen Schritt nach entsprechenden Hinweisen der Währungshüter allerdings schon mehrheitlich erwartet.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand zum Handelsende 0,23 Prozent im Minus bei 3688,80 Punkten. Am Mittwoch hatte er im Tagesverlauf erstmals seit mehr als zwei Jahren die Marke von 3700 Punkten überwunden. Der französische CAC 40 schloss am Donnerstag 0,07 Prozent tiefer bei 5510,50 Punkten.
Für den Madrider Ibex 35 ging es um deutlichere 0,47 Prozent auf 10 457,80 Punkte bergab, nachdem das spanische Staatsgericht Medienberichten zufolge einen Haftbefehl gegen den entmachteten katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont sowie vier seiner Minister erlassen hatte. Zudem müssen acht Mitglieder der separatistischen Ex-Regierung sofort in Untersuchungshaft, wie das Staatsgericht mitteilte.
Dagegen rückte der Londoner FTSE 100 um 0,90 Prozent auf 7555,32 Zähler vor. Gleichzeitig sackte das britische Pfund gegenüber dem Euro deutlich ab, was britische Exporte in die Eurozone tendenziell verbilligt. Analyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda Markets sprach von einem nur vorsichtigen Schritt der britischen Währungshüter, die in ihrer Pressekonferenz auch keinen Hinweis auf eine weitere Zinsanhebung in naher Zukunft gaben. (awp/mc/ps)