EU-Schluss: Verluste – Yellen-Aussagen bewegen nur wenig
Paris – Europas Börsen haben am Freitag ihre Vortagsgewinne wieder grossteils abgegeben. Dass US-Notenbankchefin Janet Yellen beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole keine Hinweise auf eine frühe Zinsanhebung gab, bewegte letztlich wenig. Mittags hatte sich bereits die negative Reaktion auf neue Nachrichten aus der Ukraine als nur kurzlebig erwiesen.
Der schon vormittags schwache EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,83 Prozent bei 3098,50 Punkten. Angesichts der zuletzt meist guten Entwicklung behauptete der Eurozonen-Leitindex aber einen Wochengewinn von 2,14 Prozent. Der Cac-40-Index in Paris ging am Freitag 0,93 Prozent schwächer bei 4252,80 Punkten aus dem Handel, während der Londoner FTSE 100 nur 0,04 Prozent auf 6775,25 Punkte verlor.
Yellens Verweis auf die weiter unbefriedigende Lage am Arbeitsmarkt dämpfte die Spekulationen auf vorzeitig steigende Zinsen, die am Mittwoch nach Veröffentlichung des Protokolls vom letzten US-Notenbanktreffen (Fed Minutes) aufgekommen waren. Am Abend wird sich in Jackson Hole noch der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, äussern.
Aus Branchensicht setzten sich am Freitag die Finanzdienstleister an die Spitze: Im Stoxx Europe 600 gewann der Branchenindex 0,31 Prozent. Hier half das Kursplus bei der London Stock Exchange (LSE) . Dagegen verlor der Index für die Rohstoffunternehmen als Schlusslicht 0,73 Prozent.
Für die LSE-Titel ging es letztlich um 1,20 Prozent hoch. Der Londoner Börsenbetreiber hatte mitgeteilt, den Kauf des Index-Anbieters Frank Russell teilweise mit einer Kapitalerhöhung von etwas unter einer Milliarde Pfund stemmen zu wollen. Ein Plus von 1,60 Prozent verbuchten die Aktien von Vodafone. Laut Spekulationen der Zeitung «Daily Mail» ist der US-Mobilfunkkonzern AT&T dabei, eine Übernahmeankündigung für seinen britischen Konkurrenten vorzubereiten. Dabei gehe es um eine Barofferte über mehr als 300 Pence je Aktie. (awp/mc/pg)