EU-Schluss: Verluste – Konjunkturdaten belasten

Paris – Die wichtigsten Börsen der Eurozone haben am Dienstag unter dem Eindruck schwächerer Konjunkturaussichten Verluste eingefahren. Wachsstumssorgen um die Eurozone drückten laut Händlern auf die Stimmung. Der EuroStoxx 50  verlor 0,83 Prozent auf 3.035,92 Punkte. In Paris fiel der Cac 40  um 0,82 Prozent auf 4.253,34 Punkte. Für den Londoner FTSE 100  ging es mit einem Minus von 0,25 Prozent auf 6.746,84 Punkte weniger deutlich nach unten.

Nach zunächst ermutigenden Einkaufsmanagerdaten aus dem chinesischen Dienstleistungssektor setzte es einen Stimmungsdämpfer durch die Schätzungen der EU-Kommission. In der Eurozone rechnet die Brüsseler Behörde für das kommende Jahr nun mit weniger Wirtschaftswachstum als zuvor. Nach ihrer Einschätzung bekommen zudem die Mitgliedsländer Frankreich und Spanien ihre Defizite nicht in den Griff. In der getrübten Stimmung nähmen Investoren vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am Donnerstag lieber Geld vom Tisch und hielten sich zurück, sagte Markstratege Gregor Kuhn vom Broker IG.

Unter den Sektoren setzten sich die Rohstoffwerte erneut an die Spitze: Der Stoxx Europe 600 Basic Resources legte um 2,00 Prozent zu. Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets sah den Grund vor allem in den positiv aufgenommenen Einkaufsmanagerdaten aus China. Die Rohstoffkonzerne Antofagasta und Anglo American und Glencore Xstrata gehörten denn auch in London mit bis zu drei Prozent Plus zu den ersten Werten im FTSE 100. Übertroffen wurden sie nur von den Aktien von Marks & Spencer sowie Imperial Tobacco , die beide Zahlen vorlegten.

Der britische Einzelhändler hatte Umsatz und Gewinn im ersten Geschäftshalbjahr gesteigert – die Aktien legten an der Index-Spitze um 4,50 Prozent zu. Beim Ausblick gab sich Marks & Spencer aber gewohnt vorsichtig. Zwar helle sich die Konsumstimmung inzwischen wieder auf. Es gebe bislang aber keine Hinweise darauf, dass dies auch zu einer grösseren Kaufbereitschaft bei den Verbrauchern führe, hiess es vom Unternehmen.

Imperial Tobacco gewannen 3,12 Prozent. Der Tabakkonzern hatte im Geschäftsjahr 2012/13 (Ende September) seinen Gewinn trotz höherer Preise kaum gesteigert, versüsst den Aktionären die Zahlen aber mit einer zehn Prozent höheren Dividende als vor einem Jahr. Zudem prognostizieren die Briten für das kommende Jahr ein moderates Ergebniswachstum und wollen die Ausschüttung an die Aktionäre um weitere zehn Prozent anheben.

Am Ende der Sektorübersicht fanden sich der Index für Versicherer und von Autobauern und -zulieferern mit jeweils mehr als einem Prozent Minus. Bei den Versicherern belastete die ING vor ihrer Zahlenvorlage mit einem Kursverlust von 3,87 Prozent, im Autosektor drückte der Kursrutsch von BMW . Negativ aufgenommene Quartalszahlen der Bayern machten die Aktien mit minus 2,87 Prozent zu einem der grössten Verlierer im EuroStoxx.

Grösster Verlierer im EuroStoxx waren aber Orange mit 3,94 Prozent Verlust. Die ehemalige France Telecom sackte ab, nachdem ein Konkurrent auf dem Heimatmarkt neue Internet- und Telefon-Tarife zu Kampfpreisen vorgestellt hatte. (awp/mc/pg)

Euronext

Exit mobile version