EU-Schluss: Signale aus China im Zollstreit machen Mut

EU-Schluss: Signale aus China im Zollstreit machen Mut

Paris – An Europas Börsen geht es nach dem jüngsten Rückschlag wieder bergauf. Hoffnung machte den Anlegern am Mittwoch ein Bericht, wonach China trotz der aktuellen Spannungen weiter offen für ein teilweises Handelsabkommen mit den USA ist.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,85 Prozent höher bei 3462,11 Punkten. Damit machte der Leitindex der Eurozone den Verlust vom Vortag fast wett und knüpfte wieder an die vorangegangene Erholung an. Für den französischen Cac 40 ging es am Mittwoch um 0,78 Prozent auf 5499,14 Punkte hoch. In Grossbritannien legte der FTSE 100 um 0,33 Prozent auf 7166,50 Punkte zu.

Der türkische Leitindex Bist 30 büsste hingegen mehr als zwei Prozent ein, nachdem die Türkei in Nordsyrien eine Militäroffensive gegen kurdische Milizen begonnen hatte – ungeachtet internationaler Proteste.

Am Dienstag hatten neue Spannungen zwischen den beiden weltgrössten Volkswirtschaften die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Die USA hatten wegen der Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren 28 chinesische Regierungs- und Handelsorganisationen auf eine schwarze Liste gesetzt, was Peking scharf kritisierte. Dennoch könnte Chinas Führung einem partiellen Abkommen zustimmen, um so den Schaden für die chinesische Volkswirtschaft einzugrenzen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Sie berief sich auf eine namentlich nicht genannte Quelle, die mit den Handelsgesprächen vertraut sei.

Im europäischen Branchenvergleich hatten zur Wochenmitte die Technologietitel die Nase vorn, die am Vortag noch von den neuen amerikanisch-chinesischen Spannungen gebeutelt worden waren: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann fast anderthalb Prozent. Auch der Auto-Index zeigte sich mit rund einem Prozent Plus gut erholt. Einzig die Indizes der Energieversorger, Einzelhändler und Versicherer notierten knapp in der Verlustzone.

Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von GAM mit einem Verlust von knapp dreieinhalb Prozent heraus. Der schweizerische Vermögensverwalter hatte einen Pressebericht über Gespräche mit möglichen Käufern dementiert. Es würden keine Gespräche mit dem italienischen Versicherer Generali oder einem anderen Unternehmen über eine mögliche Übernahme geführt, teilte GAM mit. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Generali habe über die letzten Monate ein potenzielles Angebot geprüft und entsprechend Gespräche mit den GAM-Verantwortlichen geführt. Die Generali-Anteilscheine gewannen fast ein halbes Prozent.

Die Papiere von Takeaway.com rückten um zwei Prozent vor. Die Lieferando-Mutter war zuletzt auch durch Übernahmen kräftig gewachsen und machte im Tagesgeschäft nun auch in Deutschland Gewinn. Im dritten Quartal waren die Bestellungen auch dank der Übernahmen von Foodora, Lieferheld und Pizza.de in Deutschland im Jahresvergleich insgesamt um 87 Prozent nach oben geklettert.

In Zürich ging es für Novartis um marktkonforme 0,3 Prozent nach oben. Neue Daten untermauerten nach Angaben des Pharmakonzerns die Wirksamkeit des Schuppenflechte-Mittels Cosentyx.

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