Paris – Belastet von schwachen US-Börsen haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Dienstag ihre anfänglichen Gewinne verspielt und im Minus geschlossen. Ein weiterer Belastungsfaktor war der deutlich anziehende Eurokurs, der die ausserhalb der Eurozone erwirtschafteten Gewinne exportorientierter Unternehmen schmälert.
Der Euro profitierte davon, dass die Kandidatin der rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen, die erste grosse Fernsehdebatte im französischen Präsidentschaftswahlkampf nicht für sich entscheiden konnte. Am Dienstagnachmittag übersprang die Gemeinschaftswährung die Marke von 1,08 US-Dollar und stieg auf den höchsten Stand seit Anfang Februar.
Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Verlust von 0,23 Prozent bei 3429,62 Punkten. Der Pariser CAC-40 sank um 0,19 Prozent auf 5002,43 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 0,69 Prozent auf 7378,34 Zähler ein.
Bankaktien gehörten europaweit zu den attraktivsten Branchen. Der positive Start der Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank hatte die Stimmung der Anleger mit Blick auf die gesamte Branche aufgehellt. Damit zogen die Anteilsscheine von BNP Paribas , Societe Generale , Barclays, ING und Intesa Sanpaolo zwischen 0,8 und 1,6 Prozent an.
Minenwerte hingegen waren mit einem Verlust des Branchenindex von 2,8 Prozent klares Schlusslicht in der europäischen Sektorübersicht. Börsianer begründeten die massiven Abgaben mit dem Rückgang der Kupferpreise.
Die Aktien des niederländischen Farben- und Chemikalienkonzerns Akzo Nobel stiegen um 2 Prozent. Der US-Konkurrent PPG Industries plane ein neues Übernahmeangebot, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Anfang März hatte Akzo Nobel eine erste Offerte im Volumen von mehr als 22 Milliarden US-Dollar als substanziell zu niedrig zurückgewiesen. Der Kurs war seinerzeit um rund 13 Prozent angesprungen. (awp/mc/pg)