EU-Schluss: ESTX50 plus 0,5% auf 3’224 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 plus 0,5% auf 3’224 Punkte

London/Paris/Frankfurt –  Europas Börsen haben am Mittwoch den neuerlichen Schwung von der Wall Street mitgenommen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 0,45 Prozent auf 3323,71 Punkte. In den USA hatten die grossen Aktienindizes von guten Einzelhandelsdaten profitiert und Rekordstände erreicht. Auch die Börsen in Frankreich und Grossbritannien kamen zur Wochenmitte voran: Der Pariser CAC-40 legte um 0,59 Prozent auf 4924,86 Punkte zu. Zwischenzeitlich war das Börsenbarometer auf den höchsten Stand seit Dezember 2015 gestiegen. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,47 Prozent auf 7302,41 Zähler nach oben.

Aus Branchensicht standen Einzelhandelspapiere mit minus 0,62 Prozent am deutlichsten unter Druck, während Aktien aus dem Bankensektor auch nach Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen mit plus 1,34 Prozent besonders stark gefragt waren. Yellen hatte erklärt, mit weiteren Zinsanhebungen zu warten, könne unklug sein. Zinserträge sind eine wichtige Ertragsquelle der Finanzinstitute.

Hinzu kamen erfreuliche Nachrichten aus der Branche: Anteilsscheine an der Credit Agricole verteuerten sich nach der Vorlage der Jahreszahlen um knapp 5 Prozent. Dabei konnte die französische Bank die Anleger mit einem klaren Gewinnsprung im operativen Geschäft überzeugen. Anteile an der niederländischen Bank ABN Amro kletterten nach einem unerwartet guten vierten Quartal um mehr als 2,5 Prozent.

Spitzenreiter im EuroStoxx waren die Papiere der Bank BBVA mit plus 3,15 Prozent. Die sich abschwächende Wirtschaft in Mexiko sei inzwischen eingepreist, schrieb Analystin Sofie Peterzens von der US-Bank JPMorgan. Sie sieht derzeit gute Kaufgelegenheiten für die Anteilsscheine.

Die Anteile von Air Liquide machten anfängliche Verluste wett und stiegen um gut 3 Prozent. Der Industriegasehersteller hatte der Übernahme des Wettbewerbers Airgas Umsatz und Gewinn gesteigert.

Das schwächste Wachstum seit 1997 verzeichnete derweil der französische Lebensmittelkonzern Danone im vergangenen Jahr und kündigte nun ein Milliarden-Sparprogramm an. Die Aktien rutschten zwar zwischenzeitlich mehr als ein Prozent ab. Zum Handelsschluss konnten sie sich aber fangen und schlossen nur leicht im Minus.

In Amsterdam machten derweil Akzo-Nobel-Papiere den Anlegern keine Freude. Sie verbilligten sich nach der Zahlenvorlage um mehr als 2 Prozent. Branchenexperten sprachen von einem enttäuschend schwachen vierten Quartal für den niederländischen Chemiekonzern.

Die Anteilsscheine von Heineken hingegen zogen um 3,67 Prozent an. Der weltweit zweitgrösste Bierbrauer setzt nach starken Geschäften in Fernost auch im laufenden Jahr auf den Bierdurst der Asiaten. (awp/mc/cs)

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