Paris – Die Sorgen über die Krim-Krise haben die Stimmung an Europas Börsen auch am Dienstag getrübt. Zwischenzeitlich legte der EuroStoxx 50 zwar zu, im späten Handel ging dem Eurozonen-Leitindex allerdings die Puste aus. Am Ende trat er mit minus 0,01 Prozent auf 3092,55 Punkte auf der Stelle. Der Londoner FTSE 100 war mit einem Abschlag von 0,06 Prozent auf 6685,52 Punkte unter dem Strich ebenfalls wenig bewegt. Für den Cac 40 in Paris ging es um 0,48 Prozent auf 4349,72 Punkte nach unten.
Die Anleger dürften sich zurückhalten, bis Klarheit über den Ausgang des Krim-Referendums herrsche, sagte ein Händler. Allerdings trieb das prorussische Parlament der Halbinsel die Abspaltung von der Ukraine wenige Tage vor dem Referendum voran. Die Volksvertretung in Simferopol erklärte die Unabhängigkeit der Schwarzmeer-Halbinsel. Der Westen hält den gesamten Abspaltungsprozess allerdings für völkerrechtswidrig. Aussenminister Frank-Walter Steinmeier knüpfte die nächste Stufe der EU-Sanktionen gegen Russland direkt an die Volksabstimmung am Sonntag.
Im Branchentableau zählten Versorger nach einer positiven Sektorstudie der Privatbank Berenberg zu den Favoriten. Ihr Index stieg um 0,62 Prozent. GDF Suez kletterten als einer der besten Werte im EuroStoxx um fast zwei Prozent nach oben. Schlusslicht in der Branchenübersicht war der Subindex für Einzelhandelstitel mit minus 0,36 Prozent. Die Papiere des französischen Handelskonzerns Carrefour büssten als einer der schwächsten Wert im EuroStoxx 1,42 Prozent ein.
An der Spitze des Leitindex der Eurozone verteuerten sich die Aktien von Unicredit um mehr als sechs Prozent. Die italienische Bank hatte mit milliardenschweren Abschreibungen und einer hohen Risikovorsorge reinen Tisch gemacht. Dies hatte alleine im vierten Quartal zu einem Milliardenverlust geführt. Ein Analyst lobte allerdings, dass nun endlich Klarheit herrsche. Investoren, die die Vermögensqualität der Bank bisher skeptisch gesehen hätten, müssten nun umdenken. (awp/mc/pg)