EU-Schluss: Kaum verändert nach Arbeitsmarktdaten aus den USA
Paris – Der europäische Aktienmarkt hat am Mittwoch mit leichten Verlusten auf Arbeitsmarktdaten aus den USA reagiert. Der EuroStoxx 50 fiel um 0,01 Prozent auf 3110,66 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,04 Prozent auf 4260,96 Zähler nach unten und der Londoner FTSE 100 büsste 0,50 Prozent auf 6721,78 Punkte ein.
In den USA war die Beschäftigung des Privatsektors im Dezember überraschend deutlich gestiegen. Das zeigten die Daten des Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing, die als Richtschnur für den am Freitag anstehenden Regierungsbericht gelten. Die deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage setze sich fort und die Vorgaben für den offiziellen Bericht seien durchweg positiv, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen in einem Kurzkommentar. Die Anleger befürchteten aber, dass die US-Notenbank (Fed) ihre monatlichen Anleihenkäufe zur Stützung der Konjunktur nun verstärkt zurückfahren könnte, begründete Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG die Kursverluste.
Vor dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank am Abend hielten sich indes die Kursausschläge in Grenzen. Einem Börsianer zufolge sind die Aufzeichnungen der Fed dieses Mal wichtiger als gewöhnlich, nachdem die Notenbanker im Dezember eine erste Senkung ihrer milliardenschweren Anleihenkäufe angekündigt hatten.
Mit Blick auf die einzelnen Sektoren bot sich ein ähnliches Bild wie am Dienstag. Schlusslicht im Branchentableau war erneut der Index für Hersteller von Körperpflege- und Haushaltswaren . Dieser fiel um 0,99 Prozent.
Bankentitel setzten ihren jüngsten Aufwärtstrend fort und setzten sich mit plus 1,27 Prozent erneut an die Spitze. Nach dem sehr schwachen Verlauf 2013 könnte 2014 am Aktienmarkt «das Jahr der Banken» werden, sagte ein Händler. Im EuroStoxx zählten Finanzwerte wie Unicredit , Intesa SanPaolo und Societe Generale mit Gewinnen zwischen knapp zwei bis knapp drei Prozent zu den Favoriten.
An der Index-Spitze zogen die Papiere von Essilor um rund vier Prozent an. Die Aktien des Brillenglasherstellers profitierten von einer Kaufempfehlung der US-Bank Merrill Lynch.
Bei den Aktionären der britischen Supermarktkette Sainsbury währte die Freude nach Zahlen nur kurz. Nach einem Kursplus von fast 4 Prozent in den ersten Handelsminuten drehten die Titel rasch in Minus. Zum Handelsschluss notierten sie 2,41 Prozent tiefer. Das Unternehmen hatte zwar die Markterwartungen beim flächenbereinigten Umsatz übertroffen, erwartet aber ein vorsichtigeres Konsumverhalten der Verbraucher in den Monaten nach Weihnachten.
Weitaus freundlicher sah es bei Air France-KLM aus. Die Fluggesellschaft hatte das Jahr 2013 nach einem Schlussspurt mit mehr Passagieren und besser gefüllten Fliegern abgeschlossen. Die Titel zogen daraufhin um mehr als sieben Prozent an. (awp/mc/pg)