Paris – Europas Börsen haben am Freitag moderat zugelegt. Am Ende verbuchte der EuroStoxx 50 ein Plus von 0,12 Prozent auf 3448,00 Punkte. Das war der höchste Schlusskurs seit Ende Februar. In dieser Woche brachte es der Leitindex für die Aktien der Eurozone auf einen Zugewinn von 1,2 Prozent. Vom Tief Ende März hat sich der Index um fast 6 Prozent erholt.
Bis zum frühen Nachmittag waren die Kurse noch kräftig gestiegen, dann aber legten sie wieder den Rückwärtsgang ein. Belastend wirkten am Nachmittag zum einen Quartalszahlen gleich mehrerer grosser US-Banken und zum anderen schwache Konjunkturdaten aus den USA.
Jasper Lawler von der London Capital Group begründete die jüngste Erholung der Kurse damit, dass Anleger der Twitter-Nachrichten des US-Präsidenten Donald Trump mittlerweile müde würden. «Investoren haben von Trumps Twitter-Diplomatie die Nase voll», sagte der Analyst. Trump hatte mit seinen Tweets die Börsen zuletzt immer wieder belastet.
Für den französischen CAC 40 ging es am Freitag um 0,11 Prozent auf 5315,02 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 schloss 0,09 Prozent höher auf 7264,56 Zähler.
Im «Footsie» fielen vor allem Papiere der Sage Group auf, die nach einer Senkung ihrer Wachstumsziele zeitweise um 20 Prozent auf das niedrigste Niveau seit November 2015 zurückfielen. Zu Handelsschluss lagen die Aktien des Software-Unternehmens noch mit gut 8 Prozent im Minus. Anstelle des zuvor avisierten Wachstums von 8 Prozent stellte das Unternehmen nun nur noch ein Umsatzplus von 7 Prozent in Aussicht. Damit liegt es laut Analystin Stacy Pollard von JPMorgan leicht unter den Markterwartungen. Angesichts der aktuellen Schwäche dürften die Anleger auch ein Fragezeichen hinter die zunächst unveränderten Langfristziele stellen, so Pollard.
Nach starken Schwankungen leicht aufwärts ging es für die Aktien von L’Oreal . Analysten waren nach den Umsatzzahlen des ersten Quartals voll des Lobes. Der Jahresstart sei hervorragend gewesen, schrieb etwa Celine Pannuti von JPMorgan. Gute Geschäfte mit den Chinesen hatten dem weltgrössten Kosmetikkonzern kräftig Auftrieb gegeben.
ArcelorMittal stiegen um 1,12 Prozent. Der Stahlkonzern ist zu Zugeständnissen bereit, um von den EU-Wettbewerbshütern grünes Licht für die Übernahme des italienischen Stahlriesen Ilva zu erhalten.
Papiere des französischen Infrastrukturkonzerns Vinci rückten um 2,48 Prozent vor, angetrieben von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. (awp/mc/pg)