Paris – Die geplante hohe Neuverschuldung Italiens hat die europäischen Aktienmärkte am Freitag deutlich belastet. Besonders heftig traf es die Mailänder Börse, und europaweit rauschten die Kurse von Finanzaktien nach unten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büsste 1,47 Prozent auf 3399,20 Punkte ein. Dank der jüngsten Erholungsrally beträgt das Wochenminus zwar weniger als 1 Prozent, und auf Monats- und Quartalssicht stehen knappe Gewinne zu Buche. Dagegen fällt die bisherige Jahresbilanz mit minus 3 Prozent recht ernüchternd aus. Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag um 0,85 Prozent auf 5493,49 Punkte bergab, während der britische FTSE 100 («Footsie») nur 0,47 Prozent auf 7510,20 Zähler verlor.
Der Mailänder FTSE MIB sackte derweil um knapp 4 Prozent ab, was ihn vor dem Wochenende zum klaren Schlusslicht unter den europäischen Aktienindizes machte. Er hatte schon am Vortag nachgegeben, als sich in den Haushaltsgesprächen der italienischen Regierung ein Sieg der ausgabefreudigen Regierungsparteien gegen den parteilosen Finanzminister abzeichnete. Mit einem Kursrückgang von über 5 Prozent seit Jahresbeginn gehört das Börsenbarometer auch für diesen Zeitraum zu den schwächsten in Europa. (awp/mc/pg)